Feminismus
Beiträge
FORVM, No. 212/I-IV

Zigtausend Jahre Männerherrschaft

Zur Geschichte und Literatur der Frauenbewegung
August
1971

In den USA ist die Revolte der Frauen am heftigsten ausgebrochen. Amerikanerinnen sind auch die Autorinnen der beiden Bücher, die zu Bibeln der zweiten weiblichen Emanzipationswelle geworden sind: Betty Friedan „The Feminine Mystique“ (Der Weiblichkeitswahn. Ein vehementer Protest gegen das (...)

FORVM, No. 218

Heraus aus der Ehe

Gespräch
Februar
1972

Alice: Ihr Buch „Das andere Geschlecht“ erschien 1949. Erst jetzt — nach 23 Jahren — haben Sie sich aktiv im Kampf der Frauen engagiert. Sie sind in Paris auf die Straße gegangen und beim internationalen Frauenmarsch mitmarschiert. Warum? Simone: Weil sich in den letzten 20 Jahren die Situation der (...)

FORVM, No. 222

Männerbeschimpfung

Antwort auf Briefe zum Interview im NF Feb. 1972
Juni
1972

Nach meinem Gespräch mit Alice Schwarzer (Simone de Beauvoir: Heraus aus der Ehe, NF Februar 1972) bekam ich viele Briefe, darunter von Frauen, die sich durch Mutterschaft und Haushalt ausgefüllt erklärten; aber sie schrieben mir dies auf so aggressive, zänkische und beleidigende Art, daß ich (...)

FORVM, No. 241/242

Frauen sind Fremdarbeiter

Die Konjunkturen der Weiblichkeit
Januar
1974

Düstere Wolken ziehen auf am Himmel des Kapitalismus: ist die Krise da, so werden Gastarbeiter und Frauen ihre ersten Opfer. Alle Schwankungen in der Arbeitsmarkt- und Beschäftigtenpolitik wirken sich stets zum Nachteil dieser beiden Gruppen aus; die Frauen sind „Gastarbeiterinnen in einer (...)

FORVM, No. 301/302

Ehe ist Blödsinn

Januar
1979

Cheryl Benard / Edit Schlaffer: Die ganz gewöhnliche Gewalt in der Ehe. Texte zu einer Soziologie von Macht und Liebe, rororo Frauen aktuell, hrsg. von Susanne von Pacsensky, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1978, 198 Seiten, DM 4,80 öS 47,40 ... Röslein wehrte sich und stach, Half ihm doch (...)

FORVM, No. 305/306

ach trendbewußte junge frau —

zur neuesten philosophie des feminismus
Mai
1979

wir machen das maul nicht auf! wenn wir es doch aufmachen, kommt nichts raus! wenn wir es auflassen, wird es gestopft: mit kleinbürgerlichen schwänzen, sozialistischem bumszwang, sozialistischen kindern, liebe, sozialistischer geworfenheit, schwulst, sozialistischer potenter geilheit, (...)

FORVM, No. 313/314

Frauen! Woher nehmen?

Feminismus heute
Januar
1980

Anfang Oktober 1979 wurde an der Freien Universität in West-Berlin zum vierten Mal die „Sommer-Universität der Frauen“ veranstaltet, diesmal von einer Gruppe lesbischer Frauen vorbereitet unter dem Motto: „Autonomie oder Institution? Über die Leidenschaft und Macht von Frauen.“ Eine Woche lang ging (...)

FORVM, No. 325/326

Schattenarbeit

Unbezahlte Plackerei in der Industriegesellschaft
Januar
1981

Vor der Einführung der Lohnarbeit waren Frauen und Männer gleichberechtigt. Die Ökonomie des Kapitalismus und auch des Marxismus degradierte die Mühe der Frauen zur Schattenarbeit im Gefängnis des Haushalts, neuerdings mit einem kleinen Auslauf in schlecht bezahlte Jobs. Es leisten aber auch die (...)

FORVM, No. 339-341

Das echte Geschlecht

Genus statt Sexus
Mai
1982

Ivan Illich‚ österreichisch-amerikanischer Kulturphilosoph, Priester, Vorreiter alternativen Lebens und Wirtschaftens, hat ein neues Buch in Arbeit, worin er für das echte Geschlecht und gegen ökonomisch ausgebeuteten »Sex« eintritt. — Günther Nenning hat übersetzt, in erweiterter Fassung erscheint der (...)

MOZ, Nummer 41
Das 5. Philosophinnentreffen in Berlin und die Französische Revolution:

Ein Ort für Zufälle

Mai
1989

Der Holzstoß ist errichtet am Kurfürstendamm, Ecke Joachimsthalerstraße. Es ist Zeitungsstille. Keine der Zeitungen, mit denen das Feuer entfacht werden kann, ist erschienen. Der Kiosk ist leer, nicht einmal die Verkäuferin ist da. Die Leute zögern, dann nimmt jeder beherzt ein Scheit. Einige tragen (...)

MOZ, Nummer 41

Weibliches Philosophieren und Philosophie des Weiblichen

Mai
1989

Grad und Art der Geschlechtlichkeit eines Menschen reicht bis in den letzten Gipfel seines Geistes hinauf. Nietzsche Nein, ein sinnenfreudiges Vergnügen bietet die IJAPH (Internationale Assoziation von Philosophinnen e.V.) nicht, soll und kann sie wohl auch nicht. Denn: mit den (...)

MOZ, Nummer 45

Das Weibliche verschwindet nicht

Oktober
1989

Die Philosophin und Schriftstellerin Eva Meyer lebt in Berlin. Sie ist mit ihren Veröffentlichungen — u.a. „Zählen und Erzählen“, „Versprechen — ein Versuch ins Unreine.“ — eine der Vordenkerinnen für eine Theorie des Weiblichen im deutschsprachigen Raum. Eva Meyer ist neben ihrer internationalen (...)

MOZ, Nummer 46

Gleichheit und Differenz

November
1989

Der 5. Oktober 1789 ist als „Tag der Weiber“ in die Geschichte der Französischen Revolution eingegangen. Zehntausende Pariserinnen marschierten nach Versailles, um vom König Brot und Menschenrechte zu fordern. Am 5. Oktober 1989 zogen an die zweitausend Frauen nach Frankfurt, um vier Tage lang über (...)

MOZ, Nummer 48

Sozialismus mit weiblichem Antlitz?

Januar
1990

Ende November trafen im schwedischen Göteborg 120 Frauen zur alljährlichen Konferenz des Europäischen Forums Sozialistischer Feministinnen zusammen, um über „Frauen in sich verändernden Wirtschaften“ zu beraten. Das Interesse der linken Feministinnen aus mehr als 20 Ländern konzentrierte sich auf die (...)

MOZ, Nummer 49
Interview

Ethik der Geschwisterlichkeit?

Februar
1990

Peter Sloterdijk ist freischaffender Philosoph und Autor. Bekannt geworden vor allem mit „Kritik der zynischen Vernunft“ und „Eurotaoismus, zur Kritik der politischen Kinetik“. Birge Krondorfer sprach mit ihm über Mobilität, Intellekt, Subjekt und Geschlecht. MONATSZEITUNG: Ich möchte über die (...)

MOZ, Nummer 51

Gehörlose Sprachrohre

April
1990

Eigentlich versteht es sich von selbst, daß, wenn ich schon in einem Namen spreche, dann in meinem. Zumal es sich hier um einen ‚Kommentar‘ handeln soll. Doch angesichts der Tatsache, daß wir von FürsprecherInnen und anderen VertreteInnen umgeben sind, erscheint es mir angebracht (...)

MOZ, Nummer 54
6. Österreichische Frauensommeruniversität:

Jede für sich und Gott gegen alle?

Juli
1990

Der begehrteste und gleichsam verachtetste Begriff der Gesellschaft im allgemeinen und von manchen Frauen im besonderen ist derjenige der Autonomie. Einen erneuten Anlauf zur Klärung — nicht Festsetzung, denn das wäre schon ein Widerspruch in sich — hat sich die kurz vor der Tür stehende 6. FSU zur (...)

MOZ, Nummer 56
Interview

Virtuelle Wirklichkeit und Geschlechteridentität

Oktober
1990

Als Valie Export 1968 mit Peter Weibel an der Hundeleine durch die Wiener Kärntnerstraße spazierte, ermpörte sich die österreichische Volksseele. Ihre provokante Arbeit an der Veränderung der Geschlechterverhältnisse stand und steht auch weiterhin im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens. Ulrike (...)

MOZ, Nummer 56
1. Steirische Frauenakademie

Ist die Zukunft weiblich?

Oktober
1990

Ohne Wirtschaft geht gar nichts. Welchen Beitrag Frauen zur Managementgesellschaft leisten sollen, wurde ihnen während eines Symposiums in Graz dargelegt. Das Fragezeichen im Titel des 3-tägigen Symposiums, das vom 30.8.-1.9. im Schloß Metahof in Graz stattfand, war rhetorisch gemeint. Frau (...)

MOZ, Nummer 58
RU 486:

Befreiungspille?

Überlegungen zu RU 486
Dezember
1990

Die derzeit geführte Diskussion um die Abtreibungspille RU 486 führt uns Frauen „aufs neue an die alten Orte und in die vorgefertigten Begriffe der Politik“. Gleichzeitig ist diese „alle Jahre wieder — Abtreibungsfrage“ ein Zeichen dafür, daß es weder ‚Freiräume‘ noch ‚Handlungsspielräume‘ (...)

radiX, Texte

Karla May in einer südmexikanischen Kleinstadt

 
1995

Der Trikont verelendet, und die weibliche Bevölkerung ist einem „Prozeß der Hausfrauisierung“ ausgesetzt, diagnostizieren die „Bielefelder Entwicklungssoziologinnen“ Veronika Bennholdt-Thomsen, Maria Mies und Claudia v. Werlhof. Der ganze Trikont? Nein, die Frauen einer kleinen Stadt Südmexikos hören (...)

FORVM, No. 493/494

Vom Herrschaftsnutzen der Grammatikkunde

Feministische Sprachkritik
Februar
1995

Sehr geehrter Herr Schlesinger, liebe Redaktion, ich stelle mit Verwunderung fest, daß Sie, Herr Schlesinger, sich offensichtlich nur sehr marginal mit feministischer Sprachanalyse beschäftigt haben: man benötigt eben nicht nur ein großes I und/oder einen Schrägstrich, wie Sie im übrigen ja in (...)

Weg und Ziel, Heft 4/1997

Von Unterschieden und Gleich-Gültigkeiten*

Eine Stellungnahme wider die Auflösung der W/Leiblichkeit
Oktober
1997

In der Genealogie der feministischen Praxis der Theoriebildung zur weiblichen Identität existieren unterschiedliche Denk- und Politikformen, die heute nebeneinander bzw. sich gegenüber stehen. Die erste Phase betont die gesellschaftliche und vor allem rechtliche Gleichstellung der Frau mit dem (...)

Weg und Ziel, Heft 4/1997

Gender Wars*

Oktober
1997

Obgleich es amüsant ist zu sehen, wie sich die Hierarchie der katholi­schen Kirche durch feministische Theo­rie hindurchquält, darf man dabei de­ren Strategie nicht übersehen, nämlich wie versucht wird, den Feminismus zu verteufeln, indem er in die Nähe des Kommunismus gerückt wird. Die Um­stände, (...)

Streifzüge, Heft 2/1999

Wert und Geschlechterverhältnis

Juni
1999

In der bisherigen marxo-feministischen Debatte blieb das Verhältnis von Wertform der Ware und Geschlechterverhältnis auf der theoretischen Meta-Ebene stets unterbelichtet. „Der Wert“ wurde als eine geschlechtsneutrale Kategorie und die geschlechtliche Hierarchie bloß als sekundäres oder paralleles (...)

Streifzüge, Heft 3/1999

Weiblichkeit — Dialektik eines negativen Begriffs

Oktober
1999

Weiblichkeit, ein schwieriges Thema. Ein modernes Thema, das teilhat an der modernen Konstruktion von Themen, denen man ihre Konstruiertheit ansieht, das heißt, die sich nicht aus der Systematik des schon Bekannten ergeben, sondern die ihre Rechtfertigung und Existenz in einer gewaltsamen Weise (...)

Context XXI, Radiosendungen 2001

Von den Verhältnissen

August
2001

Frigga Haug über die Verknüpfung feministischer & marxistischer Theorie sowie die Schwierigkeiten, die dieser Notwendigkeit im Zuge der Kämpfe der vergangenen Jahrzehnte widerfuhren. Ende Oktober 2001 referierte Frigga Haug bei einem von der KPÖ im Wiener Kulturzentrum 7STERN organisierten (...)

Context XXI, Heft 6/2001

Feministischer Eigensinn

November
2001

Auf der Basis der Vorträge, die am „ersten feministischen Politikwissenschafterinnentag“ im Mai 2000 in Marburg gehalten wurden, ist nun im Argument-Verlag ein Sammelband unter dem Titel Feministischer Eigensinn erschienen, dessen Untertitel „Kompaß für Politik und ihre Wissenschaft“ so sehr nach (...)

Grundrisse, Nummer 2

Ehekrise — zur Geschichte feministischer Marxkritik

Juni
2002

Net alles, was an Wert hat, muaß a an Preis ham, owa mach des amoi wem kloa. (Wolfgang Ambros) Vorbemerkung: Der folgende Text versteht sich als historische Hinleitung zur Thematik der Relation zwischen der (vorwiegend weiblichen) Haus- und Reproduktionsarbeit und der (vorwiegend männlichen) (...)

Context XXI, Heft 5-6/2002

„... das entscheiden wir alleine!“

Lazy S
November
2002

Andrea Trumann zeichnet die Bewegungs- und Theoriestränge der neuen deutschen Frauenbewegung seit den 60er Jahren nach, als der berühmte Tomatenwurf gegen einen SDS-Funkti eben diesen Männerverein ein wenig aufschreckte. Abgesehen von ihrer Unter- oder Nicht-Repräsentanz in den institutionellen (...)

Grundrisse, Nummer 4

Staat, Kapital und Geschlecht

Eine Bestandsaufnahme feministischer Staatskritik
Dezember
2002

Gerade vor dem Hintergrund der neoliberalen Rede vom Bedeutungsverlust staatlicher Macht ist es nach wie vor von zentraler Bedeutung, die ungebrochene Wirkungsmacht von staatlichen Institutionen und Prozessen zu begreifen. Aus gesellschaftskritischer Sicht gilt es, die veränderten Formen und (...)

Grundrisse, Nummer 4
Andrea Trumann:

Feministische Theorie

Frauenbewegung und weibliche Subjektbildung im Spätkapitalismus
Dezember
2002

Stuttgart: Schmetterling Verlag, 2002 Mit der globalen Protestbewegung ist auch das Interesse gewachsen, mehr über Bewegungen zu erfahren, die direkt oder indirekt mit den neuen politischen Aktivitäten zu tun haben könnten. So hat es sich der Schmetterlingverlag unter dem Titel „theorie.org“ zur (...)

Context XXI, Heft 8/2002 — 1/2003

Körper & Geschlecht

Feministische Körper-Konzeptionen anno 2002
März
2003

Spätestens seit Judith Butlers „Gender Trouble“ (1990) und der teils heftigen Reaktionen anderer feministischer Theoretikerinnen darauf, ist der Körper ins Zentrum feministischer Theoriebildung gerückt und bildet einen zentralen Fluchtpunkt der Trennungen und Kontroversen zwischen den von ihren (...)

Context XXI, Heft 2-3/2004

Feministische Differenzen

März
2004

Jutta Sommerbauer hat ei­ne umfassende Positions­bestimmung und Kritik des postmodernen Feminismus veröffentlicht. Dabei gibt sie nicht nur den Stand der feministischen und post­feministischen Debatte wie­der, die stark vom postmo­dernen Diskurs von Theore­tikerinnen wie Judith Butler geprägt ist, (...)

Grundrisse, Nummer 9
Jutta Sommerbauer:

Differenzen zwischen Frauen

Zur Positionsbestimmung und Kritik des postmodernen Feminismus
März
2004

Münster: Unrast-Verlag 2003 Jutta Sommerbauer hat den hohen Anspruch, den Feminismus als kritische Theorie wiederherzustellen. In den postmodernen Diskussionen sieht sie zwar ein berechtigtes Aufwerfen problematischer Elemente früherer Formen des Feminismus, aber zugleich den Verlust der (...)

Context XXI, Heft 1-2/2005

Der Feminismus und sein Anderes

Mai
2005

Auch in Bettina Stötzers Buch über antirassistischen Feminismus gibt es einige „blinde Flecken“. Antirassistische Perspektiven im Femi­nismus weiterzuentwickeln: Dieses Ziel verfolgt Bettina Stötzers Untersuchung In­Differenzen. Ausführlich und kenntnisreich legt die Autorin die Entwicklungslinien der (...)

Grundrisse, Nummer 14

Ganz normal prekär?

Feministische Aspekte zur Prekarität von Arbeits- und Lebensverhältnissen
Juni
2005

Der Begriff der Prekarisierung wird gegenwärtig äußerst kontrovers diskutiert. Einerseits wird er mit der Hoffnung besetzt, dadurch die Zunahme an unsicheren Arbeits- und Lebensbedingungen analytisch fassen und kritisieren zu können. Andererseits beziehen sich die Argumente dagegen vor allem (...)

Grundrisse, Nummer 14

Kapitalismus, Geschlechterordnung und Revolution

Drittes Sommerseminar der grundrisse in Hegymagas/Ungarn von 4.-7. August 2005
Juni
2005

Das diesjährige Sommerseminar der grundrisse.zeitschrift für linke theorie & debatte wird nicht zuletzt als Weiterführung der vorangegangenen beiden Seminare (zum Klassenbegriff bzw. zum Themenfeld „kommunistische Transformation“) die kritische Reflexion der Geschlechterordnung in den (...)

Grundrisse, Texte außerhalb der Grundrisse

Feministische Kritik an der Marxschen Werttheorie

November
2005

Grundrisse, Nummer 16

Fordismus und Familiensystem

Dezember
2005

Weltweit gelten die 50er-Jahre als besonders konservative Phase im gesellschaftlichen Sinn. Die Ideologie der Kleinfamilie dominierte wie auch gesellschaftlicher Konservativismus in Bezug auf Sexualität und Autoritarismus. Das fällt zusammen mit einem Ende der revolutionären Hoffnungen in den (...)

Grundrisse, Nummer 17
Andrea Griesebner:

Feministische Geschichtswissenschaft

Eine Einführung
März
2006

Wien: Löcker Verlag, 2005, 202 Seiten, 15 Euro Das Ergebnis kann vorweggenommen werden: Die an der Universität Wien lehrende Frühe-Neuzeit-Historikerin Andrea Griesebner hat mit diesem Buch eine sehr gute Einführung vorgelegt. Sie gibt einen Überblick über die verschiedenen Ansätze der Frauen- und (...)

Grundrisse, Nummer 20

Ist Sex subversiv?

Linke Theorien der sexuellen Befreiung und Gender-Dekonstruktion
Juni
2006

Teil 1: Von der Oktoberrevolution zur Kritischen Theorie In der Linken ist es schon seit langem aus der Mode gekommen über sexuelle Befreiung zu sprechen. Die Freudomarxisten sahen in den sexuellen Bedürfnissen und Trieben der Menschen eine wichtige Stoßkraft für die proletarische Revolution. Ihre (...)

Grundrisse, Nummer 21
Mona Singer:

Geteilte Wahrheit

Feministische Epistomologie, Wissenssoziologie und Cultural Studies
März
2007

Wien: Löcker Verlag, 2005, 322 Seiten Mona Singer verwendet den Begriff „Epistemologie“, um die deutschen Begriffe „Erkenntnistheorie“ oder „Wissenschaftstheorie“ zu vermeiden. In diesem Buch geht es nämlich um Wissenschaftstheorie und Wissenschaftskritik, was sich aber nicht von Erkenntnistheorie, (...)

Grundrisse, Nummer 22

Ist Sex subversiv?

Linke Theorien der sexuellen Befreiung und Gender-Dekonstruktion
Juni
2007

Teil 2: Von der feministischen Sex-Debatte zum postmodernen Gender-Trouble Am 13.September 1968 flogen auf einer Delegiertenkonferenz drei Tomaten auf grinsende Männer am Vorstandtisch des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund). Die männlichen Genossen hatten offensichtlich der Rede von (...)

Context XXI, Jahre 2007-2020
Eva Herman und der „Kampfbund Nationaler Aktivistinnen“

Antifeminismus, Biologismus und völkische Töne

Oktober
2007

„Wir von der KNA wissen, dass dieses Buch ein Meilenstein ist“, schreibt Denise Friederich in ihrer Rezension von Hermans „Das Eva-Prinzip“. Doch wer ist Denise Friederich? Sie ist das einzige weibliche Mitglied des Vorstands der rechtsextremen PNOS, der „Partei national orientierter Schweizer“. (...)

Grundrisse, Nummer 24

Zentrale RandBewegungen

Zur Konstitution von Gewalt an der Schnittstelle von Geschlecht, Sexualität, Ethnizität
Dezember
2007

Si Adelita quisiera ser mi esposa, Si Adelita fuera mi mujer, Le comparía un vestido de seda Y la llevaría a pasear el cuartel. ... Si Adelita se fuera con otro La seguiría su huella sin cesar, Si por mar en un buque de guerra. Si por tierra en un trén militar ... Si acaso yo muero en campana Y mi (...)

Streifzüge, Heft 42

Zur immanenten Kritik am Wert-Abspaltungstheorem

1. Teil
März
2008

Das Buch „Das Geschlecht des Kapitalismus“ (2000) von Roswitha Scholz lud nicht gerade zur Diskussion ein. Seine scharfen Abgrenzungen provozierten entsprechende Reaktionen. Im Argument 244/2002 stellt Frigga Haug fest, dass Scholz‘ Kritik an marxistisch-feministischen Theorien vor allem auf die (...)

Streifzüge, Heft 43

Zur immanenten Kritik am Wert-Abspaltungstheorem

2.Teil
Juni
2008

Theorieebenen Scholz geht nicht nur von der Ebene der Form, sondern noch von drei weiteren analytischen Ebenen der Geschlechterdifferenz aus. Hier lehnt sie sich vermutlich bei Knapp (1992) an. Anstelle einer methodologischen Begründung dieser Ebenen am Gegenstand verfährt sie aber nur (...)

Grundrisse, Nummer 30
Redebeitrag von autonomen Feministinnen und Lesben, FrauenLesbenBlock bei der Demo am 28.März:

Das kapitalistische Patriarchat serviert der Öffentlichkeit seine finstere Krise, und diese Krise betrachten wir als öffentliche Bankrotterklärung eines menschenverachtenden Systems

Juni
2009

Jene Elemente, die immer reicher und reicher werden wollten und dabei über Leichen gehen, sie stehen nun an. Ihr System droht völlig zusammen zu brechen. Und sie schreien um Hilfe. Die Staatssäckel werden angezapft – um den schlimmsten Crash zu verhindern. Dabei wird gar nicht erst gefragt – wie (...)

Grundrisse, Nummer 30

Ohne Feminismus kein Sozialismus

Juni
2009

Sozialistischer Feminismus beruft sich auf die Kapitalismuskritik des Marxismus, Frauenunterdrückung kann jedoch nicht auf Klassenunterdrückung reduziert werden, sondern es muss ein eigenes Herrschaftssystem Patriarchat angenommen werden, das als ebenso grundlegend wie der Kapitalismus angesehen (...)

Grundrisse, Nummer 30
Birgit Sauer / Sabine Strasser (Hrsg.):

Zwangsfreiheiten

Multikulturalität und Feminismus
Minimol
Juni
2009

Wien: Promedia Verlag, 2008, 260 Seiten, 24,90 Euro (...) Die öffentliche Skandalisierung von Zwangsverheiratung und Genitalbeschneidung haben ohne Zweifel dazu beigetragen, Tabus zu brechen (...). Doch zeitigen rechtliche und politische Maßnahmen durchaus paradoxe Folgen. (...) Prohibitive (...)

Grundrisse, Nummer 31
Jörg Nowak:

Geschlechterpolitik und Klassenherrschaft

Eine Integration marxistischer und feministischer Staatstheorien
September
2009

Münster: Westfälisches Dampfboot 2009, 292 Seiten, 29,90 Euro Seit einigen Jahren kann im deutschsprachigen Raum ein verstärktes Interesse an marxistischer Staatstheorie konstatiert werden, was sich an der Wiederveröffentlichung von „Klassikern“ – etwa Nicos Poulantzas „Staatstheorie“ oder Claus (...)

Grundrisse, Nummer 33

Agieren. Aspekte und Psychotropen des Handelns

März
2010

Ich möchte mich der Frage nach Aspekten des Handelns widmen, die sich aus der Spannung zwischen Agieren im psychoanalytischen Sinn und Handeln im politischen Sinn ergibt, um sie auf einige ihrer Implikationen für feministische Theorie und Praxis hin zu erhellen. „Die Psychoanalyse ist nicht dazu (...)

Grundrisse, Nummer 37

In der Arbeit gegen die Arbeit LEBEN

Affektive Arbeit, feministische Kritik und postfordistische Politik
März
2011

Feministische Theoretikerinnen beschäftigen sich seit langer Zeit mit immaterieller und affektiver Arbeit, auch wenn diese Begriffe selbst eine eher jüngere Erfindung sind. Die frühen feministischen Untersuchungen zu Tätigkeiten und Verhältnissen der immateriellen Arbeit waren wesentlicher (...)

Grundrisse, Nummer 38

Die Regulation geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung

Auf der Suche nach einer feministischen Kritik der politischen Ökonomie
Mai
2011

1. Einleitung Mit der Ausbreitung von Lohnarbeit wurden in der sich formierenden kapitalistischen Ökonomie verschiedene Formen der Arbeitsteilung institutionalisiert, die seither in einem wechselseitigen Austauschverhältnis stehen. Diese arbeitsteiligen Austauschverhältnisse befinden sich in (...)

Grundrisse, Nummer 43
Laurie Penny:

Fleischmarkt: Weibliche Körper im Kapitalismus

September
2012

Hamburg: Nautilus, 128 Seiten, Euro 9,90 Feminismus reloaded Frage: Was ist „Feminismus“? Antwort: Ganz einfach: die Überzeugung, dass Frauen genauso frei sein sollten wie Männer, egal, wie durchgeknallt, dämlich, schlecht gekleidet, fett, faul und eingebildet sie sein mögen. Caitlin Moron („How (...)

Amelie Lanier, Sonstiges

Die Frau im Kapitalismus

Anerkennung von „Frauenproblemen“ statt Kritik an deren Gründen
 
2013

So ziemlich alle Welt ist sich heutzutage einig: Um Frauen muss sich in unserer Gesellschaft besonders gekümmert werden; dieser Teil der Menschheit benötigt eine besondere Betreuung. Die wird ihr auch lebhaft zuteil: Noch jede gesellschaftliche und politische Organisation lobt sich dafür, Frauen (...)

Grundrisse, Nummer 46

Caliban und die Hexe

Interview mit der Autorin Silvia Federici
Mai
2013

Ich bin Lehrerin und Schriftstellerin. So stelle ich mich normalerweise vor. Aber vor allem habe ich mich seit den 1970ern als Feministin und Aktivistin engagiert. Ich habe über die Theorie und Geschichte von Frauen geschrieben. Ich war auch an vielen anderen politischen Bewegungen beteiligt, (...)

Grundrisse, Nummer 49

Simone de Beauvoir und ihr sozialgeschichtliches Sachbuch „Das andere Geschlecht“

Ein Versuch die Welt vom „Standpunkt der Frau“ zu beschreiben
März
2014

Zum Begriff der „existenzialistischen Ethik“ im Widerstreit mit katholischen Argumenten in einer seit Jahrtausenden von starren Vorurteilen geprägten Geschlechterbetrachtung. Das Buch birgt zwei Bücher in sich: als erster Teil werden „Fakten und Mythen“, als zweiter die „Gelebte Erfahrung“ (...)

Grundrisse, Nummer 49

Politische Geschlechter-Arithmetik: Die Regierung der Zahl

Ansätze einer feministischen Kritik der Statistik
März
2014

„Die Ideologie versteckt sich in der Wahrscheinlichkeitsrechnung“ (Horkheimer/Adorno 1997 [1944], 167), formulierten Horkheimer/Adorno in der Dialektik der Aufklärung mit Bezug auf die moderne Statistik. Dieser „Ideologie“ gehe ich im vorliegenden Beitrag am Beispiel der Geschlechterverhältnisse (...)

Streifzüge, Heft 63

Und was wäre dann Befreiung?

Geschlechterrollen zwischen Zuschreibung und Machtressource
März
2015

Die Debatte um die Gleichstellung von Frauen und Männern ist inzwischen in praktisch alle Institutionen des öffentlichen Dienstes und teilweise auch der Privatwirtschaft eingeschrieben. Es gibt Gleichstellungsbeauftragte, Frauenberatungsstellen und Förderprogramme für Frauen. Politische Parteien (...)

Café Critique, Jahr 2016

Gender und Antisemitismus

Weibliche Opfermythen und der (Post-)Feminismus
Oktober
2016

Streifzüge, Heft 70

Weiblich, nützlich, gut?

Marxistisch-feministische Überlegungen zum Gebrauchswert
Juli
2017

Im Marx’schen Hauptwerk, dem Kapital, steht die Kritik des Werts und Mehrwerts im Zentrum des Interesses. Der Gebrauchswert, als einer der zwei Faktoren der kapitalistischen Ware, gilt dementsprechend oft als das dem Wert untergeordnete, ausgeblendete und sogar aus der politischen Ökonomie (...)