
Anthropologie
- Le dieu caché
Existenzphilosophie
- Der Wert und die Moral
- Traum & Faulheit
- Kritik der Kritik der
- Die Schocktherapie
Idealismus
- Deutscher Geist — en gros und en detail
Postmoderne
- Europa wird links!
- Dekonstruktion und Antisemitismus
- Zur Ontologie der Differenz
- Das Leben lebt nicht
- Reductio ad fictionem
- (...)
Radikalität
- ‚radikale‘ Begierden
- Repariert nicht, was euch kaputt macht!
- Adorno statt Protest
- Kritik und Utopie
- Kritik und Wahrheit


Nous sommes totalement populaires. Nous ne prenons en considération que des problèmes qui sont déjà en suspens dans toute la population. La théorie situationniste est dans le peuple comme le poisson dans l’eau. À ceux qui croient que l’I.S. construit une forteresse spéculative, nous affirmons au (...)

[(Antonio Gramsci ist der Begründer der italienischen KP. Wenn man sich unter einem Kommunisten einen sturen stalinistischen Apparatschik vorstellt, ist Gramsci das Gegenteil hievon — ein Denker hohen Ranges und, durch Absorption und Umformung der idealistisch-liberalen Philosophie seines Lehrers (...)

En essaiant de présenter aux nouvelles forces révolutionnaires un modèle de cohérence théorico-pratique, l’I.S. se trouve à chaque instant en mesure et en demeure de sanctionner, par l’exclusion ou la rup ture, les manquements, les insuffisances, les compromissions de ceux qui en font — ou (...)

Mit fast zehnjähriger Verspätung erscheint die „Strukturale Anthropologie“ in deutscher Übersetzung — zu einem Zeitpunkt, da Lévi-Strauss schon das Buch „Du miel aux cendres“, den zweiten Band seines Hauptwerks ‚„‚Mythologiques“, veröffentlicht hat. Dies erweist, daß der intellektuelle Welthandel nicht so (...)

Claude Lévi-Strauss, Das wilde Denken (La pensée sauvage). Übersetzt von Hans Naumann, Suhrkamp Verlag 1968. In der Kritik am einst so einflußreichen Begriff des „Totemismus“ haben die charakteristischen Eigenschaften im Denken von Lévi-Strauss sich entfaltet. Diese Kritik ist weit über den Bereich (...)

Nach der Niederschlagung der Arbeiterbewegung am 12. Februar 1934 wurden die letzten Sozialdemokraten aus der Universität vertrieben, Max Adler etwa, dessen Ernennung zum Ordinarius die Burgbrüder der „Deutschen Gemeinschaft“ schon 1926 verhindert hatten. Schwieriger ging es schon mit den (...)

Peter Sloterdijk. Kritik der zynischen Vernunft. es NP 99 Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1983. Zwei Bände, 954 Seiten. öS 273,60 / DM 36 Ein zweibändiges Werk solchen Umfangs und dieses Titels — unmöglich, sich anders als in größter Spannung zu nähern. In Zeiten geistigen Verfalls ist allein schon die (...)

Mit dieser Rede eröffnete Österreichs habilitierter Wissenschaftsminister das sog. Europäische Forum Alpbach. Die Medien wußten nichts Rechtes damit anzufangen — also ist’s gerade richtig für’s FORVM. G.O. Folgende Anekdote betrifft den berühmten Physiker und einen der Schöpfer der modernen (...)

SDI und SO2, Becquerel und Beau-Bâle — wer kann das alles noch hören, auf all das noch antworten? Die professionellen Dichter und Denker jedenfalls nicht, sie werfen dem Weltgeist ihre Tintenfässer hinterher, mit trotziger Gebärde oder mild und abgeklärt: Während in Österreich die fortschrittlichen (...)

Der Zeitgeist ist, wie Franz Schuh anmerkte, „ein Geist wie auch alle anderen Geister, die man auf Schlössern oder verlassenen Ruinen findet“. Diese sind ja bekanntlich zur Ruhelosigkeit verdammte Seelen, deren Sehnsucht der rasche Tod, deren Tragik die nie stattfindende Erlösung ist. Solche (...)

1. Die kurzlebigen Veränderungen und Moden, auf die sich der Begriff „Zeitgeist“ bezieht, drücken Verschiebungen und Veränderungen von gesellschaftlichen Substrukturen aus. Diese Veränderungen sind natürlich bedeutungslos, es sind Rochaden, die sich in Summe aufheben, ohne zu einer qualitativen (...)

Negation vermag in Lust umzuschlagen, nicht ins Positive. Th. W. Adorno Zu Beginn der achtziger Jahre, so sagen manche, habe der „Zeitgeist“ sich gewandelt, er habe seine Inhalte geändert und seine Richtung verkehrt. Andere vermuten, er sei damals erst entstanden, denn bis dahin habe kein Mensch (...)

Bei dem nachfolgenden Essay handelt es sich um den ausgearbeiteten Text eines Vortrags, den R. B. am Symposion der Wiener Festwochen: „Kunstbilder — Weltbilder. Manierismus und Postmoderne“ am 20. Mai 1987 ım Palais Palffy gehalten hat. In einem seiner letzten Interviews, 1983, ein Jahr vor seinem (...)

Nur noch ein Gott kann uns retten Martin Heidegger Der Feldprediger: Wir sind eben jetzt in Gottes Hand. Mutter Courage: Ich glaube nicht, daß wir schon so verloren sind, aber schlafen tu ich doch nicht nachts. Bertolt Brecht Angesichts der Unbefangenheit, mit der manche amerikanische (...)

Grad und Art der Geschlechtlichkeit eines Menschen reicht bis in den letzten Gipfel seines Geistes hinauf. Nietzsche Nein, ein sinnenfreudiges Vergnügen bietet die IJAPH (Internationale Assoziation von Philosophinnen e.V.) nicht, soll und kann sie wohl auch nicht. Denn: mit den (...)

Teil I erschien in FORVM Nr. 423/424, März 1989. § 3. Das Faktum als Fatum Obwohl Heidegger zu den ersten Denkern gehört hat, die die Großtechnik, namentlich die atomare, als das Problem von heute, nein, als unser möglicherweise endgültiges Verhängnis, durchschaut hatten, hat er es doch niemals (...)

Die Philosophin und Schriftstellerin Eva Meyer lebt in Berlin. Sie ist mit ihren Veröffentlichungen — u.a. „Zählen und Erzählen“, „Versprechen — ein Versuch ins Unreine.“ — eine der Vordenkerinnen für eine Theorie des Weiblichen im deutschsprachigen Raum. Eva Meyer ist neben ihrer internationalen (...)

Ein Essay zur realen und potentiellen Rolle der Philosophie in der kaiptalistischen Gesellschaft. Auch wenn die Apologeten des Evangeliums der ‚freien‘ Marktwirtschaft über den ihrer Meinung nach eindeutigen, nie ernstlich in Zweifel gezogenen ‚Sieg‘ der kapitalistischen (...)

Cornelius Castoriadis, geb. 1922, ist griechischer Philosoph und Psychoanalytiker in Paris. Nachdem er in Athen in den Reihen der Kommunisten gegen die deutsche Besatzung gekämpft hatte, verließ er die Partei und schloß sich den Trotzkisten an. Nach dem Krieg ging er nach Paris, wo er sich bald (...)

Hierzulande mußt du so schnell rennen, wie du kannst, wenn du am gleichen Fleck bleiben willst. Und um woanders hin zu kommen, muß man noch mindestens doppelt so schnell laufen! (L. Carrol) Philosophie, die einmal überholt schien, erhält sich am Leben, weil der Augenblick ihrer Verwirklichung (...)

Am 26. September 1940 nahm sich der Philosoph Walter Benjamin mit einer Überdosis Morphiumtabletten im spanischen Grenzort Port-Bou das Leben. Ein Tod, von dem Hannah Arendt sagte, daß er vorhersehbar gewesen sei. Das Schicksal Benjamins gemahnt in vieler Hinsicht an den Archetyp des Freigeistes (...)

Vom 18.-21. Oktober 1990 fand das Internationale Günther-Anders-Symposium der Stadt Wien statt. Wir haben uns dort umgesehen. Günther Anders lebt seit Jahrzehnten in Wien, arbeitet unablässig am dritten Band seines Hauptwerkes „Die Antiquiertheit des Menschen“, dessen Vorabdruck im FORVM (...)

Fast nur der Titel verrät, daß dies in Parenthese zum vorigen entstand, weil Konrad — der das Anders-Symposium konzipiert und organisiert hatte — sich bei der Eröffnung nicht selbst als Redner vordrängen wollte (redaktionelle Interpretation). So kommen wir in den Genuß zweier Texte, die in der (...)

Schwindsucht der Systeme
Vor ein paar Jahren ist er noch munter ausgeschritten und hat unterwegs Vermessungen vorgenommen, so jedenfalls der Titel der damaligen Aufsatzsammlung. Inzwischen läßt Rudolf Burger das Abstecken bleiben und hat sich ganz aufs Zurückstecken geworfen. Nur die alte Munterkeit ist auch im neuen Buch (...)

Wolfgang Müller-Funk, Die Enttäuschungen der Vernunft. Von der Romantik zur Postmoderne‚ 192 Seiten, Edition Falter im GBV, Wien 1990 Sie kennen vermutlich alle, die Sie hier sitzen um einer „Vernetzung“ beizuwohnen, den traurigen alten Witz von den zwei Männern, die, einander unbekannt, auf einer (...)

Michael Benedikt (Hrsg), Verdrängter Humanismus — verzögerte Aufklärung, Verlag Turia und Kant, Wien 1992, 959 Seiten, öS 460 Vor vielen Jahren hatte alles ideal begonnen: Es gab die Idee, Studenten wieder in jene Universität zu integrieren, die ihren Lehrbetrieb je nach Fakultät ausgelagert hatte. (...)

Ist intellektuelle Probität eine philosophische Kategorie?
»Wehret den Anfängen«, mahnten noch vor kurzem viele Stimmen, oder aber auch: »Der Schoß ist fruchtbar noch ...«, zitierten andere Bertold Brecht. Nun, von Anfängen kann wohl nicht mehr die Rede sein, wir sind mitten drin in der braunen Jauche, die schneller kam, als es sich die ärgsten Pessimisten (...)

Lob der Unangenehmheit
Bei der Vorbereitung bin ich wieder einmal darauf gestoßen worden, daß Günther Anders ein äußerst unangenehmer Mensch war. Immer wenn ich mich hingesetzt habe, um irgendwas aufzuschreiben, imaginiert sich mir der und macht mir Einwände und pflanzt mich hin und her, so ungefähr: Er sagt, was machst (...)

Ich möchte über Philosophie und soziale Erfahrung sprechen. Wie der Titel schon vermuten läßt, sehe ich zwischen sozialer Erfahrung und Philosophie eine enge Verbindung. Meine Grundthese, die ich gleich am Beginn klar aussprechen möchte lautet: jede Philosophie beruht auf sozialer Erfahrung. (...)

Die Gesichtspunkte der Eiszeit ermangelten nicht einer gewissen Größe. Der Mensch wurde nicht so sehr nach seiner Leistung geschätzt als vielmehr dem Vertrauen nach, das auf ihn (in ihm) gehäuft lag. Das ist kein unfreier Standpunkt. Das Gefühl der Freiheit wird gemeinhin weniger geschätzt als das (...)

Mexiko als neues Zentrum kritischer Theorie
Der lateinamerikanische Philosoph Bolívar Echeverría entwickelt eine Theorie, die innerhalb der materialistischen Kulturtheorie und marxistischen Gesellschaftstheorie die Grundlagen setzen soll, um die auch dort in aller Regel vorherrschende blinde Fixierung auf die sogenannte Erste Welt (...)

Im Siegeszug der Systemtheorie verdeutlicht sich das Elend des Akademismus. Dass Niklas Luhmanns Systemtheorie die übrigen Theorien aus dem geisteswissenschaftlichen Wettbewerb allmählich verdrängt, kommt nicht von ungefähr: Sie ist das kongeniale Gedankengebäude einer Welt, die jedes bessere (...)

Das Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog lädt in Zusammenarbeit mit Context XXI und dem Republikanischen Club Neues Österreich zur Lesung von Lotte Tobisch und Wolfgang Gasser. Nach einer Idee der Zeitschrift Context XXI. Lotte Tobisch-Labotyn Geboren in Wien. Ab 1943 (...)

Walter Benjamins geschichtshistorische und kunstkritische Schriften bilden ein Gesamtwerk, in dem sich die verschiedenen Strömungen der abendländischen Philosophie mit den Fragen der Zeit kreuzen, von denen er als Mensch und als Jude betroffen ist. Die technische Fragestellung liquidiert die (...)

Der Titel wirkt – trotz der Anspielung auf ein Werk von Friedrich Engels – etwas befremdlich, und das spricht natürlich für das Buch: Ludwig Feuerbach und der Eingang der klassischen Fotographie. Falko Schmieder sieht in dieser bemerkenswerten Studie den Bruch mit der Spekulation, den Feuerbach (...)

Das PRAXIS-Konzept im Zentrum gesellschaftskritischer Wissenschaft
Norderstedt: BoD-Verlag, 2005, 305 Seiten, 22,80 Euro Das utopistische Potential des PRAXIS-Konzepts Im Zusammenhang mit der globalisierungskritischen Debatte wird zunehmend auch die Frage nach einem „Ende des Kapitalismus“ und einem möglichen „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ aufgeworfen. Auf (...)

Wien: Löcker Verlag, 2005, 322 Seiten Mona Singer verwendet den Begriff „Epistemologie“, um die deutschen Begriffe „Erkenntnistheorie“ oder „Wissenschaftstheorie“ zu vermeiden. In diesem Buch geht es nämlich um Wissenschaftstheorie und Wissenschaftskritik, was sich aber nicht von Erkenntnistheorie, (...)

Es geht nicht darum, ob du recht hast. Die Frage ist, ob deine Aussagen erträglich sind. Erinnert ihr euch? Das kam von Lisa als sich WaK (Wege aus dem Kapitalismus, eine Berliner Diskussionsgruppe) spaltete. Bist du jetzt auch auf dem Tripp? Ich suche Wahrheit, nicht Seelsorge, doch diesen (...)

Der Mensch bewegt sich nur, wenn Notwendigkeit ihn aufruft. (Alexander v. Humboldt) Es hat immer wieder Realisten unter den Denkern gegeben, und zweifellos war Alexander von Humboldt einer von ihnen. Denn nichts könnte richtiger sein als der oben zitierte Satz: Nur die Notwendigkeit bewegt das (...)

Foucaults Verflüssigung
Wir wissen nicht, wie eine emanzipative und kritische Institutionentheorie aussehen kann, weil wir in einem theoretischen Dilemma stecken: Traditionelle politische Theorie, von Liberalismus bis Marxismus, ist machtblind und damit unrealistisch – dies hat Foucaults Kritik gezeigt. Unrealistische (...)

In unregelmäßiger Folge veröffentlichen wir: Einschätzungen, Erfahrungen, Ermutigendes, Kritik und Nachdenkliches. Diesmal „Ein Durchgangsstadium mit offener Perspektive“ Mein Engagement mit der Wertkritik in der Prägung durch Krisis und die Streifzüge währte mehrere Jahre lang. In dieser Zeit (...)

Wie die ambivalente Beziehung der beiden Philosophen wechselseitig begründete Wertschätzung mit ebensolcher Feindseligkeit, wenn nicht Verachtung mischt, sollen diese Beiträge nachzeichnen. Am Anfang steht der peinlichste Auftritt, den ein philosophisches Seminar je erlebt haben dürfte. Der Block (...)

1. Niemand, außer Bischof Berkeley (und, um uns nicht auf die abendländische Tradition zu beschränken, schon zuvor der islamische Philosoph Al-Ghazzali), wird wohl bezweifeln wollen, dass es eine objektive Realität außerhalb und unabhängig von unserem Bewusstsein gibt, und zwar in dem Sinne, dass, (...)

«Wenn ich verzweifelt bin,
was geht’s mich an?»
Die ungewöhnliche Informiertheit seines Gesprächspartnes macht dieses frühe Interview zu einer reichhaltigen philosophiehistorischen und biografischen Quelle über Günther Anders. Zuerst erschienen in Mathias Greffrath: Die Zerstörung einer Zukunft. Gespräche mit emigrierten Sozialwissenschaftlern, (...)