Bálasz Németh

Geboren am: 8. Juli 1931

Gestorben am: 29. Dezember 2018

Geboren 1931, studierte evangelische Theologie in Budapest, Heidelberg und Wien. Gegenwärtig Pfarrer der Wiener Evangelischen Pfarrgemeinde H.B.‚ Jugendpfarrer der evangelischen Kirche H.B. Redakteur des reformierten Kirchenblattes in Österreich. Mitglied der Generalsynode A.B. und H.B. Österreichischer Korrespondent für Ökumenischen Jugenddienst.

Beiträge von Bálasz Németh
FORVM, No. 255

Sündige Strukturen

März
1975

Adalbert Krims/Gerhard Pieper: Sinn und Unsinn des Religionsunterrichtes, C. Bertelsmann Verlag, München 1974, 208 Seiten, DM 16, öS 123,20 Sie wollen mehr Texte online lesen?
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FORVM, No. 257/258

Thomas Müntzer, Hoffnung von unten

Zum 450. Jahrestag seiner Hinrichtung am 27. Mai
Mai
1975

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Balázs Németh (* 8. Juli 1931 in Budapest; vollständiger Name: Balázs Péter Akos Németh; † 29. Dezember 2018 in Wien) war ein österreichischer evangelisch-reformierter Pfarrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Németh ging in seiner ostungarischen Heimatstadt Nagykörös zur Schule. Als Jugendlicher erlebte er das prä-faschistische Horthy-Regime und die deutsche Besatzung. Nach dem Oberschulabschluss studierte er von 1949 bis 1954 Theologie an der Reformierten Theologischen Akademie von Budapest und war anschließend zunächst Vikar beim Archiv des Kirchensprengels an der Donau der Reformierten Kirche in Ungarn in Budapest. 1956, im Jahr der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstands durch die Sowjetunion, verließ er das Land und ging nach Österreich, um hier im Auftrag des Weltkirchenrates in Genf ungarische Flüchtlinge zu betreuen. 1957/1958 studierte er Theologie an der Universität Heidelberg und von 1958 bis 1960 an der Universität Wien. Némeths Denken wurde durch das Werk von Georg Lukács und die Theologie von Karl Barth geprägt. Zwischen Christentum und Marxismus bzw. Sozialismus hat er immer Gemeinsamkeiten gesehen.

In Österreich wurde er 1964 mit der Pfarrstelle an der Zwinglikirche von Wien-West betraut, wo er zuvor ab 1960 ein Lehrvikariat und ein Vikariat absolviert hatte. Bis zu seiner Pensionierung am 1. Juli 1998 war er als Pfarrer und ab 1986 als Oberkirchenrat zugleich Repräsentant der Evangelischen Kirche H. B. in Österreich. Er war bereits ab 1964 Mitglied der Synode H. B. sowie lange Zeit Mitglied des theologischen und sozialtherapeutischen Ausschusses der Generalsynode A. u. H. B.[1]

Németh war ab 1969 Redakteur des Reformierten Kirchenblatts. Er war 1975/76 an der Gründung der Zeitschrift Kritisches Christentum beteiligt. Seither sind seine Artikel und Predigten konstitutiver Bestandteil von „KC“ – und werden von Zeitschriften im In- und Ausland nachgedruckt. Er gehörte dem Vorstand des Herausgebervereins „Aktion Kritisches Christentum“ an.

Németh gehörte 1984 zu den Gründungsmitgliedern der ökumenischen Aktionsgemeinschaft „Christen für die Friedensbewegung“ und war bis März 2011 stellvertretender Vorsitzender. Er war Mitglied der Christlichen Friedenskonferenz und – von 1965 bis 1985 als Jugendpfarrer H. B. – im (gesamteuropäischen) Ökumenischen Jugendrat engagiert.

1995 solidarisierte er sich zusammen mit dem Theologen Kurt Lüthi in einem Offenen Brief an das Evangelisch-reformierte Moderamen in der Evangelischen Kirche von Brandenburg mit den Pastoren Renate Schönfeld und Dieter Frielinghaus.[2]

2001 vollendete er seine Dissertation über die „Evangelisch-reformierte Lebensgestaltung zwischen Kontinuität und Wandel – Ungarn im 16. Jahrhundert als Beispiel“, die 2003 unter dem Titel … Gott schläft nicht, er blinzelt uns zu … in Buchform erschienen ist und auch ins Ungarische übersetzt wurde. 2002 wurde er am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien promoviert.

Balázs Németh vertrat bis zu seinem Tod die Evangelische Kirche in Österreich im Volksgruppenbeirat der Bundesregierung für die ungarische Volksgruppe.

Németh lebte in Wien-Strebersdorf, war mit Christiane Német (geborene Nungesser) verheiratet und hatte drei Söhne sowie vier Enkelkinder.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • … Isten nem aloszik, rejánk pislong … Magyarországi Református Egyház Kálvin János K., Budapest 2005.
  • Gott schläft nicht, er blinzelt uns zu … Peter-Lang-Verlag, Frankfurt am Main 2003.
  • Zu Gemeindeautonomie, Rechtlichkeit und gesellschaftlicher Verantwortung. Ein Offener Brief aus der reformierten Ökumene an das Evangelisch-Reformierte Moderamen in der Evg. Kirche in Berlin-Brandenburg zur Diskriminierung von Renate Schönfeld und Dieter Frielinghaus von Kurt Lüthi und Balázs Németh.
  • Die evangelische Pfarrgemeinde H. B. Wien-West. In: Peter Karner (Hg.): Die evangelische Gemeinde H. B. in Wien. Franz Deuticke, Wien 1986, ISBN 3-7005-4579-7, S. 194–198.
  • Kirche – lernfähig für die Zukunft? (1998). Festschrift für Johannes Dantine zum 60. Geburtstag, Tyrolia Verlag 1998.[3]
  • Aufsätze und Predigten in den Zeitschriften Kritisches Christentum und Reformiertes Kirchenblatt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Karner: Reformierte Pfarrer und Lehrer. In: Peter Karner (Hg.): Die evangelische Gemeinde H. B. in Wien. Franz Deuticke, Wien 1986, ISBN 3-7005-4579-7, S. 151.
  2. Heft 3/1995 (Memento des Originals vom 31. Juli 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weissenseerblaetter.de. Website der Weißenseen Blätter, abgerufen am 31. August 2012.
  3. Publikationen (Memento vom 30. Juli 2012 im Webarchiv archive.today). Website der Veröffentlichungen der Evangelischen Akademie Wien, abgerufen am 31. August 2012.