Jens Benicke

Dr. Jens Benicke ist Doktor der Politikwissenschaften. Er promovierte zum Thema „Die Rezeption der Kritischen Theorie und die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen deutschen Vergangenheit von der antiautoritären Fraktion der Studentenbewegung zu den K-Gruppen“.

Beiträge von Jens Benicke
Grundrisse, Nummer 23
Henning Böke

Maoismus

China und die Linke – Bilanz und Perspektive
September
2007

Stuttgart: Schmetterling Verlag, Reihe theorie.org, 2007, 216 Seiten, 10 Euro China boomt! Und das nicht nur ökonomisch. Neben den immensen Wachstumsraten der chinesischen Wirtschaft ist um das „Reich der Mitte“ ein veritabler Medienhype entstanden: keine Zeitschrift, kein Fernsehsender der nicht (...)

Grundrisse, Nummer 27
Niels Seibert:

Vergessene Proteste

Internationalismus und Antirassismus 1964-1983
September
2008

Unrast-Verlag, Münster 2008, 224 Seiten, 13.80 Euro Gegen Kolonialherrschaft und Abschiebungen In „Vergessene Proteste. Internationalismus und Antirassismus 1964-1983“ zeichnet Niels Seibert die Entwicklung linker Aktivitäten von der Unterstützung anti(neo-)kolonialer Bewegungen bis hin zum Beginn (...)

Beiträge zu Jens Benicke
Grundrisse, Nummer 37
Jens Benicke:

Von Adorno zu Mao

Über die schlechte Aufhebung der anti-autoritären Bewegung
März
2011

Freiburg: ça ira, 2010, 20 Euro Nach dem Scheitern der „anti-autoritären“ StudentInnenbewegung in Westdeutschland schlossen sich viele ihrer AktivistInnen Anfang der 1970er Jahre leninistischen K-Gruppen an, die eine kommunistische Partei „neuen Typs“ aufbauen wollten. Anstelle der Kritischen (...)

Jens Benicke (* in München) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Autor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jens Benicke stammt aus München. Er studierte Politikwissenschaften, Neuere Geschichte und Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er wurde 2009 an der Philosophischen Fakultät bei Ingeborg Villinger mit der Dissertation Von Adorno zu Mao. Die Rezeption der Kritischen Theorie und die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen deutschen Vergangenheit von der antiautoritären Fraktion der Studentenbewegung zu den K-Gruppen zum Dr. phil. promoviert.[1] Er ist Mitarbeiter eines Wissenschaftsverlags in Freiburg im Breisgau.[2] Außerdem betätigt er sich als Rezensent beim Arbeitskreis „rote ruhr uni“ an der Ruhr-Universität Bochum.[3]

Er ist Autor dreier Bücher und zahlreicher Buchbeiträge; seine erste Arbeit wurde mehrfach rezensiert (u. a. von der taz und von grundrisse) und in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung (2012) öffentlich vorgestellt.[4]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammenfassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jens Benicke analysiert in seinem 2010 veröffentlichten Buch Von Adorno zu Mao die Rezeption der Kritische Theorie und geht dabei auch auf die Auseinandersetzung der radikalen politischen Linken über den Nationalsozialismus ein. Das Werk teilt sich im Wesentlichen in vier Abschnitte:[5]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Neben vielem Bekanntem schildert Benicke insbesondere, wie die K-Gruppen urdeutschen Ressentiments freien Lauf ließen, wann immer sie mit der nationalsozialistischen Vergangenheit sowie der Kritischen Theorie, der die antiautoritäre Bewegung wesentliche Einsichten verdankte, konfrontiert waren. Hatten sich die aufbegehrenden Studenten - allerdings eher vor dem Höhepunkt ihrer Bewegung - sehr konkret mit dem Fortwirken des NS befasst, wurde nun unter Rückgriff auf Georgi Dimitroff ein formelhafter Faschismusbegriff gepflegt, der einer Entlastung der deutschen Bevölkerung gleichkam und die Vernichtung der europäischen Juden bagatellisierte.“

Felix Baum: taz[6]

„Benickes Buch füllt eine Forschungslücke, da die Wechselwirkung zwischen Kritischer Theorie und linker Bewegungsgeschichte bisher vor allem für die frühe Phase der studentischen Protestbewegung untersucht wurde. »Von Adorno zu Mao« ist eine gelungene Studie über die theoretische Entwicklung der K-Gruppen – und es ist zu begrüßen, dass der Autor den Schwerpunkt auf eine schonungslose Kritik dieses bizarren Abschnitts der Geschichte der Linken legt.“

Hanning: beatpunk.org[5]

„Benicke hat zu den Debatten um die Geschichte der westdeutschen Linken einen lesenswerten Beitrag geleistet. Bei der Fokussierung auf Kritische Theorie und Faschismusanalyse bleibt die Frage offen, ob die K-Gruppen bezüglich Betriebsarbeit, Solidarität mit Vietnam und Chile sowie mit „Gastarbeitern“, Kampf gegen Berufsverbote und staatliche Repressionen nicht doch emanzipatorische Positionen vertreten haben. Vielleicht hat Benicke die Bedeutung der Kritischen Theorie für 1968 überschätzt.“

Anton Pam: grundrisse[7]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Von Adorno zu Mao: über die schlechte Aufhebung der antiautoritären Bewegung, ça ira Verlag, Freiburg im Breisgau 2010, ISBN 978-3-924627-83-6 (Dissertation Universität Freiburg im Breisgau 2009, 259 Seiten, 21 cm).
  • Autorität & Charakter (= Centaurus Pocket Apps, Band 20). Centaurus Verlag, Freiburg im Breisgau 2012, ISBN 978-3-86226-167-3.
  • „Von Heidelberg nach Mogadischu, ein Weg von der revolutionären bis zur konterrevolutionären Aktion“. Das Verhältnis der K-Gruppen zur RAF, am Beispiel der KPD/ML, in: Sebastian Gehrig, Barbara Mittler, Felix Wemheuer (Hrsg.), Kulturrevolution als Vorbild? Maoismen im deutschsprachigen Raum, S. 133–152. Peter Lang AG, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-57641-0.
  • Die K-Gruppen und der Nationalsozialismus, in: Associazione Delle Talpe, Rosa Luxemburg Initiative Bremen (Hrsg.), Maulwurfsarbeit II. Kritik in Zeiten zerstörter Illusionen, S. 36–50, Berlin 2012, Volltexte online
  • Die K-Gruppen. Entstehung – Entwicklung – Niedergang. Springer VS, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-658-24768-3
  • Alle Macht dem Prinzip! Über Theorie und Perspektive des Rätekommunismus, in: Anna Leder, Mario Memoli, Andreas Pavlic (Hrsg.), Die Rätebewegung in Österreich. Von sozialer Notwehr zur konkreten Utopie, S. 80–94. Mandelbaum, Wien, Berlin 2019, ISBN 978385476-680-3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vgl. Jens Benicke, Von Adorno zu Mao, Dissertation, 2009.
  2. vgl. Jens Benicke, Autorität & Charakter, 2012.
  3. Alle Rezensionen von Jens Benicke (Memento des Originals vom 7. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rote-ruhr-uni.com, rote ruhr uni.
  4. Von Adorno zu Mao. Über die schlechte Aufhebung der antiautoritären Bewegung, Buchvorstellung, Rosa-Luxemburg-Stiftung RLP, 28. Juni 2012.
  5. a b Hanning: Jens Benicke »Von Adorno zu Mao« (Rez.), beatpunk.org, 12. August 2010.
  6. Felix Baum: Studie über K-Gruppen. Große Bizarre Kulturrevolution (Rez.), in: taz, 24. Juli 2010.
  7. Anton Pam: Jens Benicke: Von Adorno zu Mao. Über die schlechte Aufhebung der anti-autoritären Bewegung (Rez.), in: grundrisse, 2010.