Streifzüge, Heft 70
Januar
2017

Call for Papers 70

Diese Ausgabe ist wieder einmal mehr theoretischer Natur . Es geht um den scheinbar banalen wie kaum beachteten

GEBRAUCHSWERT

Ist das nicht ganz fad? In der Kritik der politischen Ökonomie kommt er stiefmütterlich weg oder besser gesagt kaum vor. Alles zentriert und positioniert sich auf und um den Wert, die Wertform, den Tauschwert, die abstrakte Arbeit und das Geld. Manchmal wird ganz so getan, als würde der Gebrauchswert kein analytisches und sonstiges Problem darstellen, so als handele es sich bei ihm um ein krudes Produkt. „Ein Ding kann Gebrauchswert sein, ohne Wert zu sein. Es ist dies der Fall, wenn sein Nutzen für den Menschen nicht durch Arbeit vermittelt ist,“ schreibt Karl Marx (MEW 23, S.55). Freilich schreibt er auch anderes.

Wir haben uns vorgenommen, das profane Wesen etwas genauer anzuschauen und bitten um Mithilfe.

Fragen könnten sein:

  • Gibt es einen Gebrauchswert ohne Ware oder macht der Gebrauchswert nur Sinn durch Ware und Warengesellschaft? Wie hängen Gebrauchswerte mit der Ware zusammen, sind sie überhaupt ohne Wert resp. Tauschwert zu denken?
  • Macht der Begriff eines Gebrauchswert überhaupt Sinn? Was macht der Terminus „Wert“ im Gebrauchswert?
  • Ist die Herrschaft des Werts den Gebrauchswerten oktroyiert oder inhärent?
  • Sind Gebrauchswerte universeller Natur, zumindest von hoher ontologischer Härte, unbeeindruckt von verschiedensten Produktionsverhältnissen, eine eherne und unhintergehbare Größe von Aristoteles bis hinein in den Kommunismus?
  • Ist der Kommunismus gar die verwirklichte Gesellschaft der Gebrauchswerte?
  • Gibt es etwa einen Unterschied zwischen einem Gebrauchswert und einem Gut?
  • Können wir heute noch einfach von der „Nützlichkeit eines Dings“ oder vom „stofflichen Inhalt des Reichtums“ (beide Male Marx) sprechen, wo doch gerade der destruktive Charakter bestimmter Gebrauchswerte greifbar ist?
  • Sind Nutzen und Nützlichkeit positive Begriffe oder gar analytische Kategorien?
  • Was ist das Charakteristische des Gebrauchswerts der (Lohn)Arbeit?
  • Erzwingt geplante Obsoleszenz als Notwendigkeit der Verwertung einen tendenziellen Verfall der Gebrauchswerte? Ist dieser allgemeiner oder nur spezifischer Natur?
  • Ist die ökologische Krise zu dechiffrieren als Vernichtung der Gebrauchswerte und/oder Vernichtung durch die Gebrauchswerte?

Und wie immer sind auch Artikel zu anderen Themen willkommen, nicht nur Texte zum Schwerpunkt.

Artikelvorschläge bitte ab sofort an die Redaktion redaktion-at-streifzuege.org (zur Vermeidung von Spam “@” durch -at- ersetzt)).

Ab geplanten 12.000 Zeichen (2 Seiten) ersuchen wir um einen kurzen Abstract: etwa 1200 Zeichen, plus Angabe wie viele es letztlich werden sollen.

Folgende Textsorten stehen zur Verfügung:

  • 2000 Zeichen abwärts,
  • Rezens eines Buches (1600 Zeichen),
  • Aufriss (1 Seite mit bis 6.000 Zeichen),
  • Essay (2 oder 3 Seiten mit 12.000 bzw. 18.000 Zeichen Obergrenze) oder
  • Abhandlung (auf 4 oder 5 Seiten mit 24.000 bzw 31.000 Zeichen Limit)

Genaue Modalitäten zu Textsorten und -länge siehe:

www.streifzuege.org/hinweise-fuer-autorinnen

Die fertigen Aufsätze sind bis zum vereinbarten Termin, aber spätestens bis 16. Mai 2017 an uns zu senden.

Die Ausgabe wird betreut von Franz Schandl

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