FŒHN, Heft 6
Januar
1986

FŒHN-Post

Anti-Antisemit. Sie sind noch immer auf keine Lösung gekommen für die Wallfahrtskirche zum „Anderl von Rinn“ in Judenstein bei Hall in Tirol. Ist Ihnen der von Hans Haider im Feuilleton der „Basler Zeitung“ gemachte Vorschlag entgangen? Dort konnte man lesen: »Das unbekannte Kind ruhet nun in Frieden. Die Kirche ist zugesperrt. Der Kult ist aber fürs erste nur geschlagen, nicht vernichtet. Des Bischofs diplomatische Lösung: Das Kind Anderl als eines von vielen unschuldig der Gewalt zum Opfer gefallenen Kindern im Gedächtnis zu bewahren, wird die subkutanen Wurzeln der Heiligenverehrung eher bewahren als zerstören. — Vielleicht sollte die Kirche dieses Haus ihrer und nicht nur einfältiger Bauern Schande überhaupt aufgeben, entweihen, zu einer Gedenkstätte machen, die das Innenministerium verwaltet wie Mauthausen.«

Grazerin. Den FŒHN gibt es auch in Graz im Zeitschriftenhandel. Teilen Sie uns die Adressen Ihrer beiden Kollegen mit, wir schicken ihnen gern ein kostenloses Probeheft.

K.R. Du hast recht, ein bißchen rot und ein bißchen grün ergibt braun. Aber es wird besser! Das im Frühjahr 1984 vom Wiener Verlag „Junius“ herausgebrachte Buch »Umdenken / Analysen grüner Politik in Österreich« hat innerhalb eines Jahres nur 375 Käufer, nein, gewiß ist vielen ein Rezensions- oder Beleg- oder Freundesexemplar zugegangen, 375 Leser, nein, gewiß haben es viele von denen und manche von den Käufern nicht gelesen, also Nehmer gefunden. Auf jeden grünen Analytiker entfielen damit 23 Abnehmer. Wie gesagt, es wird besser!

Frau Senatsrat. Sie sind in Wirklichkeit sehr dumm, die Argumente, die Sie bringen.

Susi. Du sagst, du hast dich sehr geärgert, als du den Schokoladenikolaus aus der bunten Metallfolie geschält hast, daß er exakt dem ausgepackten Krampus gleicht. Wo dem einen sein Bischofsstab, ist dem andern seine Rute, der Sack mit den Gaben ist der Korb für die schlimmen Kinder, die Hörner sind die Spitzen der Mitra. Den glitzernden Pomp einmal abgetan, sind sie voneinander nicht mehr zu unterscheiden. Wie wäre doch deine Erkenntnis vielen Großen zu wünschen, die — alle Wahljahre wieder — Gleiches aufgrund verschiedenartiger Drapierung naiv auseinanderhalten! Erklär ihnen den Unterschied von Schein und Sein.

Honorarprofessor. Da sind Sie aber schön hineingefallen. Schön natürlich nur zum Anschaun. Sie könnten solche Gefahren leichter erkennen, wenn Sie die Nase nicht so hoch trügen. Wir werden berichten.

Arbeitsloser. Vielleicht haben wir was für dich. Die Wochenzeitung „Die Wirtschaft“ hat unlängst von den „VEW 2000“-Plänen in Temitz berichtet. Das Konzept besteht dort ja vor allem in der Vernichtung von Arbeitsplätzen. Die Zahl der Arbeiter soll von 2795 auf 1773 reduziert werden, was — wie die Zeitung ausgerechnet hat — »einen Abbau von tausend Mitarbeitern erforderlich macht. Vorstandsdirektor Krobath: „10 Prozent werden unter das Sonderunterstützungsgesetz (SUG) fallen“«. Achtung, jetzt kommt der Tip für das Heer der Arbeitslosen, »„rund 15 Prozent wollen wir als Zeitverpflichtete zum Bundesheer bekommen, rund 40 Prozent extern umschulen.“« Du meinst, so hätte es schon einmal angefangen?

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