FORVM, No. 319/320
Juli
1980

Sankt Sartre

Komödiant und Märtyrer, gestorben am 15. April 1980
Die Philosophie ist das eigentliche Heimweh.
Novalis

I. Toter Sartre, guter Sartre

Seit Marx ist Philosophie bekanntlich nicht mehr möglich. Wenn es dennoch Philosophen gibt, desto schlimmer für sie.

Über die Pariser Boulevards transportierte man in einem gewaltigen Leichenzug den Sarg Jean Paul Sartres; eine unpassend etablierte Show für das häßliche, intransigente Männlein. „Sartre war Anti-Frankreich“, ironisierte Bertrand Poirot-Delpech (Le Monde, 19. April 1980).

„Zerstörer der Seelen“, „Verderber der Jugend“, „Sämann der Verzweiflung“ — nur wenige solche erfrischend falsche Töne gab’s, und nur im extrem rechten Winkel des französischen Blätterwalds. Ansonst vom Toten nur Gutes.

„Der Präsident der Republik und Chef des französischen Staates“ — druckten die Pariser Zeitungen auf Seite 1 — „befaßte sich im Verlaufe des Ministerrates am Nachmittag des 16. April mit dem Tode Jean Paul Sartres und gab die nachfolgende Erklärung ab:

Jean Paul Sartre wies alle offiziellen Ehrungen von sich. Es wäre unziemlich, wenn der Präsident der Republik durch seine Würdigung mit dieser vom Autor gewählten intimen Entscheidung in Widerspruch zu geraten schiene. Aber, als einstiger junger Leser seiner Werke in den Jahren des Krieges und der Befreiung, beklage ich seinen Tod als den Verlust einer der großen Leuchten des Geistes in unserer Zeit. Die Vorstellung einer tragischen Zukunft des Menschen, reduziert auf diese einzige Dimension, beantwortete er mit einer Großzügigkeit seiner dogmatischen Allüre, die authentisch war, militant und trotz Zurückweisung aller hergebrachten Kategorien auf einzigartige Weise französisch.

Hilf Dir in Deinem Sarg. Du wirst eingeschreint im Herzen der Großen Nation, gleich neben Napoleon und de Gaulle.

„Er hat mir einmal einen Dienst erwiesen, und ich bin ihm dafür dankbar“, belobigte Sartre im März 1978 den Präsidenten Giscard aus Anlaß geleisteter Hilfe für irgendwelche Linke.

Das erfuhr man jetzt aus Radio Luxemburg. Sartre sagte es damals in einem Interview, verlangte aber, daß die Passage erst nach seinem Tod ausgestrahlt werde.

Sie wurde. Das Interview ging weiter wie folgt: „Politisch bin ich nicht auf seiner Seite“ — sagte Sartre von Giscard — „aber das ist kein Grund, für ihn keine Sympathie zu empfinden.“

„Worauf beruht ihre Sympathie?“ fragte der Reporter. „Ist sie intellektueller Art?“

Sartre: „Es ist eine Sympathie von Mensch zu Mensch. Das heißt nicht, daß ich politisch mit ihm einverstanden bin, aber ich liebe die Politik nicht.“

Zahlreich sind Sartres Leser („les lecteurs”), zahlreich will Giscard seine Wähler („les électeurs“) wortspielte Le Monde.

Ebensowenig zurückhalten konnte sich die Humanité, Zentralorgan der KPF:

Sein Werk war ein gewaltiger Beitrag in unserem Jahrhundert, ein kühner Beitrag zur Kritik am kalten Krieg, am Kolonialismus und an der Gesellschaftsordnung der Bourgeoisie, ein Beitrag im Namen des Sozialismus.

Hilf Dir in Deinem Sarg. In Deiner ganzen zweiten Lebenshäifte warst du Antikommunist, so wild wie nur irgendein Konservativer. Jetzt kriegst Du beinah den Leninorden nachgehaut, beinah ein sonniges Platzerl an der Kremlmauer.

„Nicht mehr verwendungsfähig!“ lautet der letzte Satz in Sartres antikommunistischem Erfolgsstück Schmutzige Hände (1948). Und gewissenhaft erschießt der KP-Apparatschik den nicht mehr verwendungsfähigen parteiabtrünnigen Helden.

„Verwendungsfähig!“ — ruft das vereinigte Establishment Bourgeoisie & KP. Gewissenhaft bringen sie den großen Mann zum zweitenmal um, durch Überschütten mit Lob.

Ein toter Sartre ist ein guter Sartre.

II. Maschine für Bücher über Freiheit

Mit sieben (geboren wurde er am 21. Juni 1905) entdeckt der kleine Jean Paul, genannt „Poulou“, seine Häßlichkeit, als die verhüllenden Kinderlocken fallen. Der Großvater mütterlicherseits, Professor Charles Schweitzer (Onkel des Professors Albert Schweitzer) schneidet sie ihm ab. „Ich sehe aus wie eine Kröte" (Les Mots, 1963).

Da beschloß er, „eine Maschine zu werden, die Bücher macht“ (ebendort).

Die Schreibmaschine überträgt mit sieben Jules Verne in Alexandrinerverse, mit 32 erst produziert sie ihren ersten großen Erfolg, den Roman Der Ekel (La Nausée, 1938).

Es ist gleich der beste Sartre, den es geben wird.

  • Er stellt die eine und einzige Frage, die er je erfolgreich stellen wird: Wie lebt man ein so ekelhaftes Leben — wie es uns Bourgeoisie und Kapitalismus bescheren, und Imperialismus, Kolonialismus, Faschismus, Kommunismus ...
  • Er gibt die eine und einzige Antwort, die er je erfolgreich geben wird: Man lebt, indem man trotzdem lebt, seine Angst hinunterschluckt, absurder Held ist, sich Freiheit nimmt in einer Welt, wo’s keine gibt.

Antoine Roquentin, Held im Ekel, holt sich die unerhältliche Freiheit in der Kunst.

Da nämlich der Künstler durch die Mühe, die er sich mit dem Schreiben macht, die Freiheit seiner Leser anerkennt; und da nämlich der Leser, indem er ein Buch aufschlägt, die Freiheit des Künstlers anerkennt — ist das Kunstwerk, von welcher Seite man es auch betrachtet, ein Akt des Vertrauens in die menschliche Freiheit. (Qu’est-ce que la littérature? Situations II, 1947/49. — Hervorhebungen von mir. — G. N.)

Sartre macht mit beim Widerstand gegen die Nazi. Seine Antwort, wo die unmögliche Freiheit möglich sei, verschiebt sich: von der Kunst, als Flucht aus ekler Wirklichkeit, zur wirklichen Veränderung dieser eklen Wirklichkeit.

Der Unterschied ist nicht so groß, wie er ausschaut.

  • Imaginär ist die Wirklichkeit, die der Künstler schafft; denn die wirkliche Wirklichkeit, die ekle, besteht fort.
  • Imaginär ist auch die Veränderung dieser wirklichen Wirklichkeit; denn entweder hält das Establishment ohnehin stand (jahrelange NS-Besatzung trotz Widerstand) oder es wird erfolgreich erschüttert und kommt fröhlich wieder (Neue Linke besiegt alten Gaullismus, dahinter neuer Gaullismus).

Sartres Freiheit gerät nie unter die Räder; irgendwo ist sie irgendwie immer möglich. Aber sie kommt nie durch ohne absurde, „dialektische“ Verknüpfung, ob in Kunst oder Revolution, mit dem Rettungsanker des Imaginären.

Das Heldentum Sartres, samt seiner Roman- und Bühnengestalten, ist, daß sie das Auslangen finden mit einer so kleinen Freiheit: real kümmerlich, im Imaginären desto totaler.

Ist man „Maschine, die Bücher macht“, dann geht das. Man tippt:

Niemals sind wir freier gewesen als unter der deutschen Besatzung. Wir hatten alle unsere Rechte verloren, sogar das Recht, zu reden. Man spottete uns jeden Tag ins Gesicht, wir mußten schweigen. Man deportierte uns in Massen ... Auf Grund alles dessen waren wir frei ... (Sartre. Un film realisé par Alexandre Astruc et Michel Contat, Paris 1977. — Hervorhebungen von mir. — G. N.)

Schreibmaschine Sartre kann sich mit so wenig wirklicher Freiheit prächtig einrichten im Reich des Imaginären.

Drum ist er eine echte Drehpunktperson (Rolf Schwendter: Theorie der Subkultur). Er kommt gut aus mit den Linken, das Establishment kommt gut aus mit ihm. Die Bücher und Stücke der Schreibmaschine sind Hits bei Bourgeoisie wie Linken.

Der unerbittliche Feind aller Autorität hat einen Fuß da und einen dort.

Es gab in Frankreich einen Drehpunkt, wo die formelle Freiheit und die konkrete Freiheit sich trafen. Das war Sartre. (Pierre Victor: Sartre et le gauchisme, Magazine Littéraire, Nr. 103/104, September 1965)

III. Der unnützen Jugend ein gutes Gewissen

Sartre genoß eine erstklassige Erziehung: Pariser Elite-Mittelschule Lycée Henri IV; Matura; Studium an der Elite-Hochschule Ecole Normale Supérieure; Diplom der Philosophie; Lehrer an den Pariser Elite-Mittelschulen Lycée Pasteur und Lycée Condorcet (1937—1939, 1941 bis 1944).

Dazwischen Militärdienst, Kriegsgefangenschaft, Flucht, Widerstand.

Am „Institut Français“ in Berlin (1933/34) lernt Mittelschulprofessor Sartre die Schriften der deutschen Universitätsprofessoren Hegel, Husserl und Heidegger kennen und lieben. Er schneidet ihnen die Bärte ab (ich weiß schon, Hegel hatte keinen; und Heidegger nur eine Hitler-Fliege).

Aus kleingehacktem teutonischem Bart mit Essig, Öl, Senf und Kräutern mixt Sartre seinen weltweit bekömmlichen philosophischen Schlager, den Existentialismus.

Wir lasen Das Sein und das Nichts (L’Etre et le Néant, 1943) ein ganzes Jahr lang immer wieder. Wir waren zwanzig. Die häßliche Außenwelt vermochte nichts gegen uns. Wir begriffen sie, wir beherrschten sie. Wir besaßen die totale Erklärung der Welt. Sartre zog uns aus dem Dunkel. Er machte das Universum durchsichtig. (François Bott, Le Monde, 17. April 1980)

Sartres philosophisches Meisterstück: er läßt die Jugend der vierziger und fünfziger Jahre optimistisch sein in einer Welt, die schon wieder Anlaß bot zu Pessimismus. Sie war gerade davongekommen aus dem großen Krieg, schon wieder drin in diversen kleineren (Indochina ab 1946, Korea ab 1950, Algerien ab 1954). Über allem hingen die A- und H-Bomben und drunter der Konsum-, Leistungs-, Wachstumswahn.

Sartres Trick war die Einteilung der Menschen in Dumpfe, die nur „in sich“ existieren („en soi“), und Wache, die „für sich“ existieren („pour soi“) — und allein dadurch schon frei sind, imaginär frei, unzerstörbar frei.

„Die Beziehung zwischen ,Sein‘ und ‚Nichts‘, der Kampf zwischen ‚Für Sich‘ und ‚In Sich‘, das war für uns“ — erinnert sich François Bott (ebendort) — „so faszinierend wie einst, als wir noch jünger waren, die Abenteuer der drei Musketiere. Wir lernten von Sartre, daß der Mensch eine ,unnütze Leidenschaft‘ (,passion inutile‘) sei.“

Sartre gab der Jugend die Zuversicht, daß sie auf der richtigen Seite des Lebens war, nämlich bei den drei Musketieren mit ihren unnützen Abenteuern.

Die unnütze Jugend wurde zum Skandal der Skandalpresse:

In den Kellern von Saint-Germain-des-Prés toben sich die jungen Existentialisten aus, ohne Zweifel in Erwartung der Atombombe, die sie nicht bekümmert, sie trinken, tanzen und machen Liebe, ohne jede Scham — Samedi Soir‚ Paris, 3. Mai 1947.

Auch nicht besser kann’s die Literaturnaja Gazeta, Moskau, Dezember 1948:

Das ist die Jugend der Eingeweide von Paris. Eine seltsame Ernte aus Verzweiflung und Lebenslust, Stupidität und Sexualität vulgärster Art. Das ist das Antlitz des Existentialismus.

„Mit dem Dichter und Denker Sartre hat das alles absolut nichts zu tun“, verteidigte Boris Vian (Manuel de Saint-Germain-des-Prés) seinen Freund.

Zu Unrecht.

Natürlich hatte Sartre mit dieser Jugend zu tun. Die Skandalpresse weiß immer, wo die Schreibtischtäter sitzen und daß sie die wahren Täter sind.

Das ist schön. Wie schrecklich wäre es, wenn Schreiben nichts bewirkte.

Sartre bescheinigte der langhaarigen Jugend ihr gutes Gewissen — „Ehrlichkeit“ („sincerité“) kontra „bösen Glauben“ („mauvaise foi“) der Etablierten.

Homöopathisch verdünnt und ebendrum potenziert tropfte sie nach unten, die hochintellektuelle Botschaft von der absurden Freiheit, hinunter zu den Jungen, die „für sich“ lebten. Im Jahr des Erscheinens seines „Sein und Nichts“ sorgte Sartre für dessen Dramatisierung und Popularisierung durch sein Erfolgsstück Die Fliegen (Les mouches, 1943):

JUPITER: Schmerzliches Geheimnis der Götter und Könige: die Menschen sind frei. Ist einmal die Freiheit in der Seele der Menschen aufgebrochen, können die Götter und Könige nichts mehr gegen sie. Dann ist Freiheit eine Angelegenheit der Menschen ...

OREST: Und die fressende Angst, glaubst Du, daß sie jemals aufhören wird? Aber was tut’s: ich bin frei. Jenseits der Angst ... Frei. Und im reinen mit mir. Du darfst Dich nicht hassen, Elektra. Gib mir die Hand: ich werde Dich nicht verlassen.

Über vier Jahrzehnte hinweg und bis an seinen Tod hat Sartre das Versprechen gehalten. Er hat der Jugend die Hand gegeben, er hat sie nicht verlassen. Auch nicht die gewalttätige, verzweifelte, gescheiterte.

Der Philosoph und der Terrorist: Sartre (links), chauffiert von Hans-Joachim Klein, dem Opec-Geiselnehmer vom Jänner 1976 in Wien (Mitte), besuchte Andreas Baader am 12. April 1974 in Stuttgart-Stammheim. Rechts im Fond: Baader-Anwalt Klaus Croissant, gegenwärtig auf Exil in Wien (Foto Votava/dpa)

Sartres Mythos vom freien Menschen umspannt skrupellos auch den ultralinken Gewalttäter Andreas Baader, den er 1974 im Gefängnis Stuttgart-Stammheim besucht.

Dreißig Jahre früher schreibt er in den Fliegen, voll Verständnis für den Gewalttäter Orest Baader:

OREST: ... Gott hat mir ein Angebot gemacht, und ich habe nein gesagt. Ich will ein König ohne Land sein, und ohne Untertanen.

Der Philosoph und die Studenten: Sartre in der Pariser Sorbonne am 21. Mai 1968 (Foto Votava/AFP)

IV. Voltaire kann man nicht einsperren

Über die Pariser Boulevards, in den gewaltigen linken Demonstrationszügen der sechziger und siebziger Jahre, marschierte das winzige Männlein mit der Pfeife, eingeschlagen in eine vielzugroße Parka, Fäuste in den Taschen.

Verteilte Flugzettel, die nicht er geschrieben hatte, sondern die freischwebenden Junglinken.

„Sartre ist ein Mao geworden“, denunzierten ihn die Pariser.

„lch unterstütze moralisch und materiell die kämpferische Bewegung der Studenten und Professoren“, erklärt er am 12. Mai 1968 in Radio Luxemburg.

Am 20. Mai 1968 redet er im großen Amphitheater der Sorbonne. Er wird teils ausgepfiffen, teils bejubelt. Mit Studentenpapst Cohn-Bendit macht er am selben Tag ein Interview im Nouvel Observateur; Überschrift das neulinke Motto: Die Phantasie an die Macht.

Gar so neulinks war das nicht, der Spruch ist von Novalis. Anarchos aller Zeiten, vereinigt euch!

Sartre spielt Herausgeber und Chefredakteur der Linkspostillen La Cause du Peuple, Tout, J’accuse (1970/71), dann der Linkstageszeitung Libération (1972).

Der Philosoph und die Arbeiter: Sartre spricht am 28. Februar 1972 zu Renault-Arbeitern in Paris-Billancourt nach der Erschießung eines jungen Linken, Pierre Overnay, durch den Werkschutz ebendort (Foto Votava/AFP)

Er redet vor Arbeitern der Renault-Werke (Oktober 1970), läuft mit bei der mißglückten Besetzung der Kirche Sacré-Cœur auf dem Montmartre (Februar 1971).

Alles deckt er mit seinem großen Namen. Er schreibt nichts mehr. Sein letztes großes philosophisches Werk liegt zehn Jahre zurück (Critique de la raison dialectique, 1960). Jeden Montag abends läßt er sich von den Maos „unterrichten“. Sie publizieren Zusammenfassungen dieser Debatten, deren Druckfassung er gar nicht vorher sehen will. (Pierre Victor: Sartre et le gauchisme, Magazine Littéraire, Nr. 103/104, September 1975).

„Seine zuletzt bekundete Sympathien für den Terrorismus sind wohl nur aus einer partiellen Senilität zu erklären“ (Franz Austeda: Lexikon der Philosophie, s.v. Sartre, Wien 1979).

Ehe er in völliger Blindheit versinkt und daheim bleiben muß, wird Sartre fünfmal vom Staatsanwalt unter Anklage gestellt. Die autoritäre Republik hält sich an das Wort ihres Gründers: Als man dem General de Gaulle im Mai 1968 vorschlägt, den Rädelsführer Sartre aus dem Verkehr zu ziehen, antwortet er in voller Größe:

Voltaire kann man nicht einsperren.

Mao-Gestus: Die Faust im Saal. Sartre & Freunde begrüßen Alain Geismar, den Assistentenvertreter im Pariser Mai 1968, nach seiner Haftentlassung Weihnachten 1971 (Foto Votava/AFP)

V. Der Fortschritt und der liebe Gott

Sartre brachte zur absurden lateinischen Klarheit, was er sich in Berlin — eben hat in Niflheim der Neiding Hitler die Macht ergriffen — anlas aus nördlichen Denkern (1933/34).

Noch nördlicher, im Nebelreich Hamlets, kriegte der Däne Sören Kierkegaard schon im vorigen Jahrhundert den ersten existenzphilosophischen Durchblick auf unser Leben unterm trüben Stern des unaufhaltsam bürgerlichen Fortschritts von Industrie, Wissenschaft, Technik und anderen Schrecklichkeiten.

Dabei gab es in Kierkegaards Dänemark noch gar keine Industrie, nur Kühe, Windmühlen und schlechte Christen.

„Existenz” ist für Kierkegaard das am Menschen und Christen Einmalige, Furchtbare; keinerlei Maschinerie kauft Freiheit, wenn wir uns nicht selber Freiheit trauen, als Sprung ins Ungewisse (Unwissenschaftliche Nachschrift, 1846).

Im klassischen Säulentempel des Fortschritts, wo nachts die Bürger gesund schnarchen, spürt der komische Däne den Pesthauch. Unsre Krankheit zum Tode (1849) diagnostiziert er zur selben Zeit, da Marx und Engels noch zur Feier der Bourgeoisie antreten (Kommunistisches Manifest, 1848):

Erst sie hat bewiesen, was die Tätigkeit der Menschen zustandebringen kann. Sie hat ganz andere Wunderwerke vollbracht als ägyptische Pyramiden, römische Wasserleitungen und gotische Kathedralen.

Papperlapapp. Wir hätten bitte gern wieder ein bissel Pyramiden, Aquaeducte und Kathedralen.

„Das Kapitalmonopol“ — schwärmt Marx im 24. Kapitel des Kapital (1867) — „wird zur Fessel der Produktionsweise ...“ Sollte uns freuen. Sie ist nicht weise, die Produktionsweise. Doch prophezeit Marx und kriegt recht: Entfesselung des Kapitalismus unter neuem Firmennamen. „Realer Sozialismus“ — nein, danke.

Edmund Husserl (gestorben 1938) und sein Schüler Martin Heidegger (Sein und Zeit, 1927) hielten von der entfesselten bürgerlichen Naturwissenschaft und Technik soviel wie Kierkegaard, nämlich garnix. Heidegger ist Kierkegaard minus Gott und dementsprechend düsterer.

Sartre hingegen ist ein Freund des Lebens und seiner Genüsse; mitten im Krieg feiert er seine „Fiestas“ mit den Künstlerkollegen Leiris und Picasso. Er kriegt einen optimistischen, humanistischen Existenzschmus hin, auch ohne den lieben Gott.

Sartre hat es mit seltsamen Heiligen. Der bürgerlich und sittlich verworfene Jean Genet, kriminell und homosexuell, ist für ihn, weil Dichter, „Sankt Genet“ und „Märtyrer“ (Saint Genet, comédien et martyr, 1952). Zwanzig Jahre später schreibt Sartre über Flauberts Spätwerk La légende de Saint Julien:

Hier ist jedes Ereignis doppeldeutig ... Glied einer Kette von Missetaten und Katastrophen, die Julien scheitern lassen ... zugleich unerklärliche Station auf dem Weg zur Heiligsprechung. (L’Idiot de la famille, II. Band, 1971)

Das irdische Scheitern, schlußfolgert der altgewordene Sartre, wird durch Gott geheiligt.

Was ihn selbst betrifft, berichtet er heiter und unschuldig: „Gott verließ mich‚ als ich sieben war. Er ging, ohne eine Erklärung zu hinterlassen ... Es hätte etwas werden können zwischen uns...“ (Les Mots)

Der Vatikan setzte alle Werke Sartres auf den Index (1948). Pius XII., in seiner auch sonst furchtbaren Enzyklika „Humani generis“ (1950), fand den Existentialismus „seltsam konfus“.

Da hat der Papst recht. Aber Konfusion der Ideen hat Sartre nie gestört. Er hielt sie für „dialektisch“ (Critique de la raison dialectique, 1960).

VI . Idiot der rechten und linken Familie

Zehn Lebensjahre, die letzten vor der Blindheit, arbeitet Sartre an der Biographie eines Literaten: Der Idiot der Familie. Gustave Flaubert 1821-1857 (L’Idiot de la Famille, I. und II. Bd. 1971, III. Bd. 1973).

„Was mich an diesem Leben fasziniert, ist die Geschichte des Scheiterns“ (Situations X, 1976).

„Wer verliert, gewinnt“, definiert Sartre sein eigenes Leben als Leben Flauberts (L’Idiot, II. Band). „Wenn man alles verloren hat, schreibt man ... In der Welt sterben, heißt als Künstler wiedergeboren werden ... Die höchste Schönheit ist die absolute lllusion und die Kunst der Gesichtspunkte des Todes.“

Kunst, Schönheit, Illusion als das Absolute, und „Das Absolute als Jenseits des Scheiterns“ (L’Idiot, III. Band)

Klar, daß so was für Besserwisser nicht aushaltbar ist. „Die Deutung Sartres“, schimpft sein rororo-Biograph Walter Biemel, „ist ebenso fragwürdig wie sein Versuch, die Kunst auf Irrealisierung und Schein zu reduzieren“ (W.B.: Sartre, rororo 680,1979).

Der alte Philosoph kriegt Heimweh nach der Kunst. Sie — nicht das existentialistische Esperanto von L’Etre et le Néant (1943), nicht der Mix aus Existentialismus und Marxismus von Critique de la raison dialectique (1960) — die Kunst ist die eigentliche Philosophie.

Und „Philosophie ist das eigentliche Heimweh — Trieb, überall zu Hause zu sein“ (Novalis).

Unbeirrt nützt Sartre seine volle Freiheit zur vollen Absurdität. Er kehrt heim, wo er schon einmal war, als er zu schreiben begann. Im Ekel (1938) findet Literat Antoine Roquentin, fast zerstört durch ständigen Brechreiz, den ihm die Außenwelt bereitet, sein Heil in der Kunst, die so perfekt ist wie die Außenwelt widerlich.

Nach vierzig Schreibjahren der komplette Zirkel. Kann man schlimmer scheitern, idiotischer?

Ein Idiot ist, meinten die geselligen alten Griechen, nichts weiter als ein Einzelgänger.

  • Sartre paßte nicht ins „Establishment”, das sicher nicht; „ich habe keine andre Macht, als daß ich die Wahrheit sage“ (Sartre: Situations X, 1976).
  • Sartre paßte nicht ins „Movement“; der „Intellektuelle ist objektiv ein Feind der Massen“, aber „wer nicht fähig, gegen sich selber zu kämpfen (se contester), ist nicht würdig, Lehrer zu sein“ (Situations VIII, 1972). Er ging mit, ohne sich zu scheuen, auf jener Seite, wo die „Moralität“ ist (Pierre Victor: Sartre et le gauchisme, Magazine Littéraire, Nr. 103/104, September 1975).
  • Das „Establishment“ ist keines, es bewegt sich rasend vorwärts, der Kapitalismus ist der permanente Revolutionär, technisch, ökonomisch — was soll da ein Philosoph, Poet, Stückeschreiber? (Aber er ist verwertbar: Sartres Schmutzige Hände haben von 1948 bis 1978 eine Auflage von 1,892.000; sein Ekel 1,671.000; seine Mauer wurde in 28 Sprachen übersetzt.)
  • Das „Movement“ ist keines, es bewegt sich nicht vorwärts, es liegt still, in stummer Wut, provisorischer Ohnmacht; die Linke pflanzt sich durch Spaltung fort. Sie, Trägerin der Hoffnung und der Zukunft, vereinigt sich nur hinter Särgen. Im Leichenzuge Sartres gingen schätzungsweise hunderttausend Personen.

Eine furchtbare Logik steckt im Faktum und Fatum, das Sartre akzeptierte: In unserer arbeitsteiligen Gesellschaft ist der Philosoph der „Idiot der Familie“.

Philemon & Baucis auf Urlaub: Simone de Beauvoir 1947 mit Sartre in Schweden (Foto Votava/PPB)

VII. Weder monogam noch marxistisch

Der junge Sartre war beim Philosophie-Diplom Jahrgangsbester von ganz Frankreich. Zweitbeste im selben Jahr 1929 war Simone de Beauvoir (3 Jahre jünger als er).

Seither blieben die zwei zusammen, 51 Jahre lang, Philemon und Baukis auf emanzipiert: was das von ihnen so hochgehaltene Proletariat noch heute befremdet, gab’s im höchstgebildeten Bürgertum schon damals:

„Zur Monogamie hatte Sartre keine Berufung“, erinnert sich Simone (La force de l’âge, 1960). „Er war gern mit Frauen zusammen. Er fand sie weniger komisch als Männer. Er wollte nicht auf die Lust der Abwechslung verzichten. ‚Bei uns beiden‘, erläuterte er mir, ‚handelt es sich um notwendige Liebe. Notwendigerweise müssen wir auch die Zufallsliebe kennenlernen.‘ Wir waren von gleichem Holz, unser Bund würde dauern so lange wie wir selbst. Das war aber kein Ersatz für den flüchtigen Reichtum der Begegnungen mit anderen. Warum sollten wir freiwillig verzichten auf die vom Leben dargebotene Skala der Überraschungen, Enttäuschungen, Sehnsüchte, Freuden?“

Einmal versuchten sie es auch zu dritt, mit Olga Korakievicz, einer Schülerin Sartres (1934). Es ging schief. Simone machte draus den Roman L’Invitée.

Noch unanständiger benahm sich Sartre nur noch in Sachen Marxismus.

Dem Vatikan im Kreml und den dort verbarrikadierten Päpsten sagte er’s hinein, daß „sie sich herausnehmen, alle Richtlinien festzulegen und alle Ereignisse zu interpretieren ... Ein solcher Marxismus ist keine Wissenschaft, sondern ein Diktat ... Er entdeckt nichts mehr ... Er verliert Sinn und Bewußtsein, was ein Mensch ist“ (Question de méthode, Temps Modernes Nr. 13, 1957/58).

Die Schmutzigen Hände, 1948, sind ein saftiges Stück Antikommunismus. 1949 streitet er mit Georg Lukács gegen dessen dogmatisches Urteil über den Existentialismus. lm Tauwetter nach Stalins Tod fährt er 1954 in die Sowjetunion und läßt sich feiern. Er protestiert gegen den Einmarsch in Ungarn, 1956, und ist 1962 wieder zu Besuch bei Chruschtschow.

Erst 1968 kommt der endgültige, unheilbare Bruch, hinter dem Einmarsch in Prag und dem Verrat der KPF an der studentischen Revolution.

ln der Folge agitiert Sartre zugunsten der Sowjetdissidenten und der Flüchtlinge vor dem KP-Grauen in Vietnam und Kambodscha. Er bricht mit Castro, weil dieser den Dichter Padilla einsperrt.

Gegen Ende seines Lebens gibt er auch noch zu: „Ich sagte über die Sowjetunion freundliche Dinge, die ich nicht wirklich dachte“ (Situations X, 1976).

Ein untadeliger Record. Im Grunde geht Sartre mit dem Marxismus einfach um wie ein vernünftiger Mensch westlich von den deutsch-österreichischen Marxfressern:

Der Marxismus ist längst noch nicht erschöpft, er ist noch ganz jung, er steckt noch fast in den Kinderschuhen. Er hat erst begonnen, sich zu entwickeln. Er bleibt also die Philosophie unserer Zeit. Er ist nicht überlebt, weil die Umstände fortbestehen, die ihn hervorgebracht haben. Unser ganzes Denken kann nur auf diesem Nährboden weiterwachsen. Oder es verliert sich im Leeren und geht nach rückwärts ... Man muß nur dem Menschen im Marxismus wieder seinen Platz zurückerobern. (Question de methode, Temps Modernes Nr. 13, 1957/58)

„Nur“ ist gut. Waschechter Marxismus ist das nicht. Was ist eine Ideologie wert, in der der Mensch seinen Platz verlieren konnte?

Die Frage ist zu streng. Sonst müßten nämlich auch die Christen aufhören, Christen zu sein. Das wäre schade.

„Eine Bürokratie, blind für ihre eigenen Irrtümer“, matschkert Sartre am Kreml-Vatikan, „unterwirft Menschen und Dinge ihren absoluten Ideen. Wenn die Erfahrung den Ideen widerspricht, ist die Erfahrung schuld statt die Ideen“ (Question de methode, Temps Modernes Nr. 13, 1957/58).

Lustigerweise findet also Sartre im Kreml einen Vorrang der Ideen vor der materiellen menschlichen Erfahrung.

Unsre Professoren machen aus der Philosophie ein Schubladkastel, mit der richtigen Aufschrift auf jedem Ladel, und da hat Sartre das falsche erwischt: „Idealismus“ ist der böse Kommunismus nicht.

Setzen, ungenügend.

Die Herren Professoren
Sie lehren in Saus und Braus
Sie lehren aus allen Poren
Und machen Weltanschauung draus
(Gottfried Benn).

Der dialektische und historische Materialismus verwendet den Begriff der Existenz daher stets in eindeutig bestimmter Weise, indem er angibt, ob es sich um materielle oder um ideelle Objekte handelt, deren Existenz ausgesagt wird.

Schubladkastelzieher sind diesfalls Professores Georg Klaus und Manfred Buhr im „Marxistisch-leninistischen Wörterbuch der Philosophie“ der DDR.

Diamat und Histomat, die sowjetamtliche Haus-, Hof- und Staatsreligion, ist der Misthaufen bürgerlicher Philosophiegeschichte: dort lagern, sorgfältig unbenützt von den Untertanen, die alten Hüte, daß die Materie immer schon da ist, sich von selbst bewegt und aus sich selbst Bewußtsein gebiert.

Mit so verstiegenen Ideen kann der Mensch, lebendiger Träger von Ideen, nichts anfangen. Er soll auch nicht. Der Sowjetmensch soll Ruh geben, das ist seine erste Pflicht.

Marx, als vernünftiger Materialist, hielt die Welt der materiellen Umstände für den großen „Erzieher“ der Menschen. Er fügte aber hinzu, daß „die Umstände von den Menschen verändert und der Erzieher selbst erzogen werden muß“ (4. These über Feuerbach, 1845).

Daß die Sowjetmenschen die materiellen Umstände ihres Staates selbst verändern, ihre Erzieher im Kreml selber erziehen müssen, hören diese aber gar nicht gern.

Unsere westlichen Erzieher ebensowenig. Es ist doch fast wurst, ob man sagt: Glaub schön an die heilige Materie und gib Ruh — oder: Glaub schön an die heiligen Ideen und gib Ruh.

Sartre quetschte in diese unheilige Ordnung sein heroisches Quentchen Freiheit.

JUPITER: Und du? Bist du frei?

OREST: Das weißt du nur zu gut.

JUPITER: Schau dich an, schamlose, dumme Kreatur, du siehst ganz danach aus, zusammengekauert wie du bist, zu Füßen Gottes, von ausgehungerten Hündinnen belagert. Wenn du frech behauptest, du bist frei — dann ist auch der Gefangene frei, der mit Ketten im Kerker zuunterst liegt — dann ist auch der gekreuzigte Sklave frei.

OREST: Warum nicht?

Existentialismus ist ein Materialismus: er sieht die materiellen Umstände, wie sie west-östliche Ordnung uns einträchtig bescheren.

Existentialismus ist ein Idealismus: er hält für möglich, daß der Mensch trotzdem tut, was er sich an Ideen vorgenommen hat im eigenen Kopf. Freilich unter absurden Schwierigkeiten, mit absurd totalem Heldentum, und ohne wirkliche Anderung der ringsum absurden Zustände.

Statt Änderung derzeit unabänderlicher Zustände Zusicherung, daß der Mensch auch so frei sei. „Merkwürdigerweise hat uns das Zuversicht gegeben“ (François Bott über den Existentlalismus der fünfziger Jahre, Le Monde, 19. April 1980).

Trifft Sartre aber auf junge Leute, die alles sofort radikal ändern wollen, dankt er ab und geht mit, verteilt Flugzettel, redet vor Arbeitern, unterschreibt Aufrufe.

Das weise kleine Männlein mit der Pfeife weiß schon, was draus wird. Aber es stört ihn nicht.

OREST: Lebt wohl, Menschen.
Versucht zu leben. Alles hier muß neu, muß von vorn begonnen werden." (Orest schreitet durch die Menge. Die rächenden Todesengel folgen ihm.)

(Die Fliegen, 1943)

Sartres Werk

  • 1936: L’Imagination (Essay; dtsch.: Über die Einbildungskraft, 1964)
  • 1936/37: La Transcendence de l’Ego (Essay; dtsch.: Die Transzendenz des Ego, 1964)
  • 1938: La Nausée (Roman; dtsch.: Der Ekel, 1949)
  • 1989: Le Mur (Erzählungen; dtsch.: Die Mauer, 1950)
  • 1939: Esquisse d’une théorie des émotions (Essay; dtsch.: Entwurf einer Theorie der Emotionen, 1964)
  • 1940: L’Imaginaire (Essay; dtsch.: Das Imaginäre, 1971)
  • 1943: Les mouches (Stück; dtsch.: Die Fliegen, 1949)
  • 1943: L’Être et le nèant (dtsch.: Das Sein und das Nichts, 1952)
  • 1945: Les Chemins de la liberté: (Roman; I. Band: L’Âge de raison; II. Band: Le Sursis; dtsch.: Die Wege der Freiheit; I. Zeit der Reife, II. Der Aufschub, 1949/50)
  • 1945: Huis clos (Stück; dtsch.: Bei geschlossenen Türen, 1949)
  • 1946: L’existentialisme est un humanisme (Essay, dtsch.: Ist der Existentialismus ein Humanismus?, 1947)
  • 1946: Réflexions sur la question juive (Essay; dtsch.: Tote ohne Begräbnis, 1949)
  • 1946: La putain respectueuse (Stück; dtsch.: Die ehrbare Dirne, 1949)
  • 1947: Baudelaire (Essay; dtsch.: Baudelaire, 1953)
  • 1947: Les jeux sont faits (Drehbuch; dtsch.: Das Spiel ist aus, 1952)
  • 1947: Situations (gesammelte Aufsätze; dtsch.: Situationen, 1956)
  • 1948: L’Engrenage (Drehbuch; dtsch.: Räderwerk, 1954)
  • 1948: Les Mains sales (dtsch.: Die schmutzigen Hände, 1949)
  • 1948: Situationis II (gesammelte Aufsätze; dtsch.: Situationen, 1956)
  • 1949: Les Chemins de la liberté, I. Band: La mort dans l’âme. (Roman; dtsch.: Der Pfahl im Fleische, 1949/51)
  • 1949: Situations III. (Gesammelte Aufsätze; dtsch.: Situationen, 1956)
  • 1951: Le Diable et le Bon Dieu (Stück; dtsch.: Der Teufel und der liebe Gott, 1951)
  • 1952: Saint Genet, comédien et martyr (Essay; dtsch.: Sankt Genet, Komödiant und Märtyrer, 1980)
  • 1954: Kean (Stück; dtsch.: Kean, 1954)
  • 1956: Nekrassov. (Stück; dtsch.: Nekrassov, 1956)
  • 1960: Critique de la raison dialectique (Essay; dtsch.: Kritik der dialektischen Vernunft, 1987)
  • 1963: Les mots (Essay; dtsch.: Die Wörter, 1965)
  • 1963: Situations IV., V., VI. (gesammelte: Aufsätze; dtsch.: IV. = Porträts und Perspektiven, 1968; V. = Kolonialismus und Neokolonialismus, 1968; VI. = noch nicht erschienen)
  • 1966: Les Troyennes (Stück; dtsch.: Die Troerinnen des Euripides, 1969)
  • 1971: L’Idiot de la famille. Gustave Flaubert 1921-1957, I. und II. Band (Essay; dtsch.: Der Idiot der Familie, 1. bis 4. Band, 1977/79)
  • 1972: Situations VII., VIII., IX. (gesammelte Aufsätze; dtsch.: VII. = noch nicht erschienen; VIII. = Das Vietnam-Tribunal I. und II., 1968/69; Mai ’68 und die Folgen I., 1974/75; IX. = Mai ’68 und die Folgen II.; Was kann Literatur?, 1979; Determination und Freiheit, 1980)
  • 1973: L’Idiot de la famille, II. Band (Essay; dtsch.: Der Idiot der Familie, 5. Band, 1977/79)
  • 1976: Situations X. (gesammelte Aufsätze; dtsch.: Sartre über Sartre, 1977)
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