Friedrich Torberg
FRIEDRICH TORBERG wurde am 16. September sechzig Jahre alt. Das Ereignis wird, indem man es vermerkt, nicht wahrscheinlicher. Eben erst (1954) gründete Torberg das FORVM als seine unvergleichliche Waffe gegen alle Totalitären, insbesondere Stalinisten. Romancier und Lyriker von Graden, einer der bedeutendsten Stilkünstler deutscher Sprache, wendete er eben erst zwölf beste Lebensjahre an diese wienerisch mörderisch zugespitzte Kulturzeitschrift, sein liebstes Musenkind. Und eben erst (1966) legte er sein Kind an den Unterzeichneten weg, welcher ein abgeschlossenes Studium des Forumismus (1958 ff.) nachweisen kann und daher diese Zeitschrift nun sowohl in Torbergs Sinn (antitotalitär, antistalinistisch) wie im gegenteiligen Sinn (dialogisch geöffnet zum Neomarxismus) von Krise zu Krise steuert. Unterdessen hat Torberg seine schriftstellerische Selbständigkeit souverän neu begründet, nach zwölf Jahren FORVM-Mühle mit mysteriös jugendlicher Verve. Also wieso sechzig? Garantie, daß er’s nie glauben wird, entbietet ihm
samt NEUEM FORVM