Hochgradverschwörer Stadler
Die Freimaurer sind unter uns, genauer: „italienische Hochgradfreimaurer des Schottischen Ritus“. Vor zwei Jahren, im April 1996, gelang es ihnen, unerkannt nach Kärnten einzudringen, um dort zum Zwecke der Wiederaufnahme von einstmals vom legendären Logenmeister Licio Gelli (siehe ZOOM 4+5/96) hergestellten Verbindungen mit ihren „österreichischen ‚Gesinnungsfreunden1‘“ ein „Arbeitsessen“ abzuhalten. Nur dem freiheitlichen Klubobmann im Parlament, Ewald Stadler, ist es zu verdanken, daß die Verschwörung aufgedeckt und Ex-Innenminister Caspar Einem „von diesen bedenklichen Tatsachen und Indizien im September 1996 in geeigneter Art in Kenntnis gesetzt“ werden konnte.
Doch anstatt die italienische Mafia zu zerschlagen, ließ Einem Gelli weiterhin freie Hand, sodaß das profil im Sommer letzten Jahres von neuen gefährlichen Machenschaften des emeritierten P-2-Chefs, gar einer mutmaßlichen Vorbereitung zum Staatsstreich berichten konnte. Da auch Einems Nachfolger offensichtlich nicht gewillt ist, den „bedenklichen Freimaurerumtrieben in und um (sic!) Österreich“ ein Ende zu setzen, frägt der um die Sicherheit des österreichischen Volkes allzeit besorgte Stadler nun in einer parlamentarischen Anfrage (XX.GP-NR, 3831J, 11.3.1998) nach, was Schlögl „nach Kenntnis des Berichtes im ‚profil‘ im einzelnen unternommen“ und, die Antwort vorwegnehmend, warum der Innenminister „keine Maßnahmen gesetzt“ habe. Um keine Zweifel an der denunziatorischen Stoßrichtung seiner Anfrage aufkommen zu lassen, erkundigt sich Stadler bei Schlögl weiters, ob ihm Einem „konkrete Maßnahmen gegen die Gefahr einer Verflechtung österr. Vereine bzw. Vereinsmitglieder mit ausländischen Verbrecherorganisationen vorgeschlagen“ habe.
Uns hingegen würde vielmehr interessieren, welche „Arten“ die Freiheitlichen, respektive ihre Informanten, denn als zur Inkenntnissetzung von Innenministern „geeignet“ erachten.