Kläffen gegen Infiltranten
Major Pusztai versprach viel „Action“. Kein Soldat solle „nach Hause fahren und sagen: Es war nichts los.“ In einer Jubelmeldung berichtete die APA Mitte Jänner von der Aktion „Wachhund“: 2500 Soldaten, präsente Kräfte, Kaderpersonal, Grundwehrdiener und Milizsoldaten, übten ein neues Einsatzverfahren, den Raumschutz. Der imaginierte Feind der wohl nicht ganz zufällig im nördlichen Burgenland und in der Brucker Pforte angesiedelten Übung trat in Gestalt von vom Ausland eindringenden Terroristen auf. Geübt worden sei sehr realitätsnah, beispielsweise und wohl wiederum nicht ganz zufällig mit nächtlichen Hubschrauberflügen. Von den Truppen sei hohe Flexibilität gefordert gewesen, denn: „Subversive Aktivitäten sind nicht so leicht kalkulierbar, der Feind tritt als Infiltrant, als Saboteur auf — und nicht nur als Uniformierter, sondern auch als Zivilist. Militärische und zivile Objekte, etwa eine ORF-Sendestation,
mußten „von den Infiltranten gesäubert werden“.
Die Übung, die laut APA „Kosten von kaum mehr als zehn Millionen Schilling verursacht“ habe, demonstriert — wie etwa auch das Begehren des Heeresnachrichtenamtes, gegen die Organisierte Kriminalität tätig werden zu dürfen — die Verlagerung des militärischen Tätigkeitsfeldes hin auf ZivilistInnen und die innere Sicherheit.