Pressefreiheit als Wagnis
In den ersten Julitagen soll der Entwurf des neuen österreichischen Pressegesetzes das Ausschuß-Stadium hinter sich gebracht haben und vor das Plenum des Nationalrates gelangen. Ob es noch in dieser Session zum Gesetzesbeschluß kommen wird, ist selbst für Optimisten zweifelhaft. FORVM hat in den langen Jahren, in denen das neue österreichische Presserecht nun schon unterwegs ist, stets versucht, zur Beschleunigung des qualvollen Prozesses beizutragen (vgl. Oscar Pollak „Presse und Recht“, Heft I/12; Christian Broda/G.A. Canaval/Jacques Hannak/Rudolf Kalmar/Fritz Molden/Franz Stamprecht: „Selbstkontrolle der Presse“, Heft II/13; René Marcic: „Die Reichweite der Pressefreiheit“, Heft VII/73; Christian Broda: „Die Presse ist am Zug“, Heft VIII/85). In Fortsetzung unserer Bemühung haben wir den maßgeblichen österreichischen Rechtslehrer Dr. Friedrich Nowakowski — Ordinarius für Strafrecht an der Universität Innsbruck und führender Mitarbeiter an der im Gang befindlichen Strafrechtsreform — um den nachfolgenden Beitrag gebeten.