Rechtsextreme Palästina-Solidarität
Auf der homepage der rechtsextremen Wiener Nachrichten Online (WNO) findet sich ein Aufruf zu einer Demonstration „Gegen Terrorismus und Krieg. Frieden für Afghanistan und Palästina“, die am 15. 12. um 13 Uhr am Wiener Schwedenplatz beginnen soll. In diesem werden antisemitische Mörderbanden zu „Befreiungsorganisationen“ erklärt und Israel einmal mehr des „Staatsterrorismus“ und des systematischen „Völkermordes“ bezichtigt. Es wird hierbei gar nicht mehr versucht, das Ressentiment in „linke“ oder „antiimperialistische“ Rhetorik zu kleiden. Statt dessen wird offen ausgesprochen, um was es geht: „Palästina den Palästinensern!“ Auch die positive Bezugnahme auf den Rassismus in Österreich spricht Bände: „Wie in Österreich müssen auch (in Palästina, Anm.) die Einheimischen entscheiden, wer von den Zuwanderern und Eindringlingen in ihrem Land bleiben darf und wer es verlassen und dorthin zurückkehren muß, woher er gekommen ist.“ Über den rechtsextremen Hintergrund gibt auch die für etwaige Nachfragen zur Demonstration angegebene email-Adresse Auskunft, lautet sie doch „juliusevola“. Bei J. Evola handelt es sich um den wohl bedeutendsten Philosophen des (italienischen) Faschismus, der auch nach 1945 Säulenheiliger der rechtsextremen Szene in Europa blieb.
Als Veranstalter der Demonstration tritt ein Internationales Palästinakomitee (Sektion Österreich) in Erscheinung. Dieses ist im Vorfeld des Islamischen Bildungs- und Kulturzentrum Österreich angesiedelt.