Solidarität ist eine Waffel
Die Sozialdemokratie an sich ist ja in ihrem arbeitsfetischistischen, nationalstaatsaffimierenden, sexistischen und rassistischen Sein wohl kaum noch einer linken Kritik wert. Die Beteiligung von SJ und Vsstö bei der Demonstration gegen das WEF am Sonntag in Salzburg sollte aber doch noch ein Nachspiel haben.
Ein Block (geschützt durch einen professionellen Ordnerdienst) bestehend aus ca. 60-80 AktivistInnen der SJ und des Vsstö gerieten ebenfalls in den Kessel. Einige AktivistInnen der noborder-nonation-karavane stellten sich, geschützt durch ein verstärktes Transparent und Helme, sofort vor die Polizeireihen, um etwaige Übergriffe zu vermeiden und die anderen AktivistInnen zu schützen. Doch dann spielte sich folgendes ab: Der sozialdemokratische Ordnerdienst, massgeblich aus Kadern einer sich als „revolutionär“ begreifenden, trotzkistischen Gruppe aus dem 9. Wiener Gemeindebezirk bestehend, hatte für ihren eigenen Block eine Sonderlösung verhandelt. Während sonst NIEMAND den Kessel verlassen durfte, bildeten sie Ketten, rund um ihren eigenen Block, um zu verhindern, dass sich andere DemonstrantInnen unter die SJlerInnen schmuggeln konnten. Dieser Block ging dann langsam in Richtung Polizeikette, die dazwischen stehenden Noborder-Leute wurden vereint, von Polizisten und SJ-Ordnerdienst, zur Seite gerempelt, beschimpft und geschubst. Der Kessel ging sofort wieder zu, und die SJler gelangten ohne weitere Probleme in Freiheit.
Umstehende DemonstrantInnen dachten nicht im Traum daran, dass dies eine eiskalte, berechnende Entsolidarisierung war, und riefen in ihrer Naivität: „Lasst die Leute frei!“, weil sie dachten, die Polizei hätte sie entfernt, um sie zu verhaften.
Nur sehr wenigen Leuten (lt. Schätzung eines Augenzeugen: maximal 5) gelang es sich unter die SJler zu mischen. Einige wurden einfach zurückgestossen.
Das einzig positive daran war, dass im Nachhinein einige jugendliche AktivistInnen der SJ sich wirklich als VeräterInnen fühlten, obwohl die Ordnerkader krampfhaft versuchten, ihre Massnahme zu erklären und zu rechtfertigen.
In der Presse wurde diese Aktion als Beweis für die Deeskalation der Pozilei verkauft, und diente der klassischen Spaltung in vernünftige SJler, und böse Chaoten, die nicht rausgehen „wollten“!!
Diese Kader, die sich hier schon ihre ersten Sporen für den parteiinternen Aufstieg erschleimt haben, wünschen wir weiterhin viel Spass, wenn sie beim nächsten Liederabend mit Chris Peterka im Siebenstern dann wieder von Solidarität, Einheitsfront und der Internationalen singen.
Für euch haben wir nichts übrig als ein verächtliches FUCK YOU!