Biologismus — Rassimus — Nationalismus
Die Jahrtausendwende in Europa ist geprägt von einer geopolitischen Neuordnung und einem neuen Verständnis der Nation. Verstärkte Prozesse der Eingliederung von Nationen in einen supranationalen Staatenbund lassen Regionen („Europa der Regionen“) in einem neuen Licht wirken. Die Region in ihrer „Überschaubarkeit“ steht mehr und mehr im Spannungsfeld zwischen Zentralisierung und Dezentralisierung. Liegt in der strukturellen Veränderung, d.h. in der feststellbaren Aufwertung regionaler Einheiten und der damit in Zusammenhang stehenden Abwertung von Nationalstaaten, die reelle Chance zur Überwindung von Grenzen als Barrieren, für kulturelle Vielfalt, für Friedenssicherung und für den Abbau von Nationalismen, wie in der „Europa-Idee“ impliziert?
Birgt eine Entwicklung in diese Richtung aber nicht ebenso die Gefahr neuer Regionalismen? Wie verstehen sich sogenannte „Naturgesetze“ im Kontext der Erklärungen von Abgrenzung, kultureller Identität und rassistischer Argumentation? Was passiert, wenn Biologismen, Rassismen und Nationalismen als beobachtbare Phänomene zusammenwirken?
Biologismus — Rassimus — Nationalismus. Rechte Ideologien im Vormarsch. Gero Fischer / Maria Wölflingseder (Hg.). Promedia Verlag: Wien. 264 S., ÖS 215,—